Die 87. Freisinger Wiesn läuft:Unfallfrei angezapft

Die 87. Freisinger Wiesn läuft: Drei Schläge brauchte Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, um das erste Fass Festbier anzuzapfen.

Drei Schläge brauchte Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, um das erste Fass Festbier anzuzapfen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher braucht drei Schläge, bis das Bier auf dem Volksfest fließt. In seiner Rede bittet er auch um Verständnis für die schärferen Sicherheitsmaßnahmen.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Das 87. Freisinger Volksfest ist am Freitag bei besten Wetterbedingungen eröffnet worden. Satte drei Schläge brauchte Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, um pünktlich um 17 Uhr das erste Fass Festbier anzuzapfen, was unfallfrei und für die umstehenden Ehrengäste trocken verlief. Zuvor konnten sich die Freisinger bei einem Standkonzert mit der Freisinger Stadtkapelle auf dem Marienplatz auf die Festwoche einstimmen, die bis zum 11. September dauert. Danach zog der Festzug zur Luitpoldanlage, traditionell mit dabei der Festwirt mit Ochsengespann und Bedienungen, der Schaustellerfestwagen, ein Festgespann des Hofbrauhauses Freising, der Festwagen und die Ehrenkutsche der Stadt Freising samt Oberbürgermeister, Ehefrau Nergiz im weinroten Dirndl und der amtierenden Hallertauer Hopfenkönigin Sabrina Schmalhofer.

Am Ziel angekommen, bemerkte man bereits etwas von den erhöhten Sicherheitsvorkehrungen, die in diesem Jahr für die Freisinger Wiesn gelten. Schon an den Eingangsbereichen zum Gelände hatten sich Securitykräfte postiert, die ein Auge auf mitgebrachten Tasche und Rucksäcke haben sollen. Ein großer Stein am Zugang von der Dr.-von-Daller-Straße bei der Bahnununterführung fiel ebenso auf. Er soll dafür sorgen, dass hier niemand mit einem Auto durchbrechen kann, wie in Nizza, als ein Mann in einem Lastwagen durch eine flanierende Menge raste und 86 Menschen tötete. Auch am Zugang von der Isarstraße steht ein solcher Stein und zudem ein quer gestelltes Fahrzeug.

Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher warb bei der Eröffnung um Verständnis für die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, die sicher die eine oder andere Einschränkung für die Besucher zur Folge haben würden. "Ganz ausschließen kann man nie, dass etwas passiert, aber wir wollten einfach ein paar Stellschrauben drehen, um reagieren zu können", sagte er. Zu den Neuerungen gehört auch, dass man diesmal nach ausgiebigem Genuss des süffigen Festbiers nicht direkt vom Festzelt zum nächsten Taxi vor dem Eingang stolpern kann. Der Weg ist ein bisschen weiter. Taxistandplätze finden sich von 21 bis 3 Uhr an der Isarstraße östlich der Zufahrt zum Festplatz im Bereich der Bushaltestelle.

Sicher kommt man aber auch mit dem Nachtbus 640 vom Volksfest nach Hause. Er fährt täglich, jede Stunde bis 2 Uhr nachts. Dafür ist während der Festtage sogar eine eigene Haltestelle direkt an der Luitpoldbrücke eingerichtet.

Wie unverzichtbar er als Freisings Volksfestmanager ist, hat wieder einmal Erich Bröckl bewiesen, der die Veranstaltung in diesem Jahr zum vorletzen Mal organisiert. Das Volksfest 2017 wird sein letztes sein, danach geht er in Pension und vor der Zeit danach fürchtet man sich bei der Stadt Freising schon jetzt. Diesmal hätten gleich drei Fahrgeschäfte kurzfristig abgesagt, berichtete der Oberbürgermeister, und Erich Bröckl habe "quasi in letzter Minute" für Ersatz sorgen können. "Wir haben keine Lücken auf dem Festplatz", freute sich Eschenbacher.

Freisings OB ließ sich Zeit bei seiner Eröffnungsrede und hat bei der Begrüßung diesmal sicher niemanden vergessen. Das hatte allerdings zur Folge, dass Fest- und Kulturreferent Hubert Hierl seine für 20 Minuten ausgelegte Rede, in der er sich über die Verbindung von Kultur und Bier auslassen wollte, auf drei Minuten eindampfen musste. Zusammenfassen lässt sich seine Ansprache mit dem Satz: "Es ist wirklich eine Kunst, ein solches Bier herzustellen, wie wir es hier in Freising haben, und weil ich sehe, dass es hier jedem schon im Hals kratzt, weil die Kehle so trocken ist, höre ich jetzt auf." Die anwesenden Ehrengäste und die vielen Besucher, die schon lange vor dem Anzapfen auf den Bänken Platz genommen hatten, dankten es ihm. Die Mass kostet in diesem Jahr 7,10 Euro, das halbe Hendl 7,60 Euro. Ausgeschenkt wird zunächst das Festbier des Hofbräuhauses bis zum 6. September. Am Mittwoch, 7. September, kommt dann das Bier der Staatsbrauerei Weihenstephan aus dem Zapfhahn.

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