Der Wahlabend in Freising:Von Freud und Leid
Während Grüne und Freie Wähler ihre hervorragenden Wahlergebnisse feiern, herrschen bei der CSU und vor allem auch bei der SPD Frust und Betroffenheit.
Von Kerstin Vogel
Gespanntes Warten und parteiübergreifende Spekulationen: Jens Barschdorf (FDP) und Johannes Becher (Grüne) verfolgen am Wahlabend im Landratsamt die aus den Gemeinden nach und nach eintreffenden Ergebnisse.
Schnell wird klar, dass nicht alle Grund zur Freude haben: Ernste Gesichter bei Landrat Josef Hauner, Bezirkstagskandidat Simon Schindlmayr und Stadtrat Hubert Hierl am Tisch der CSU, denn die Christsozialen haben in Freising sogar noch mehr verloren als landesweit.
Für Landtagskandidat Markus Grill und Bezirkstagskandidat Victor Weizenegger von der SPD war es erst recht kein schöner Abend, das stand schon nach der ersten Prognose fest. So, wie die SPD in Bayern die Hälfte ihrer Wähler verloren hat, erging es auch den Genossen in Freising.
Weil Kevin Neuwirth (links) und Lukas Gerstweiler von Die PARTEI nicht in den Landtag gewählt wurden, wird es in Freising auch weiterhin keine Bierbrunnen geben. Der ein oder andere bedauerte das am Wahlabend tatsächlich ein wenig.
Manch einer wartete ganz entspannt auf das Endergebnis, wie hier Guido Hoyer, Landtagskandidat von Die Linke....
Bei anderen dagegen brach sich die Freude über die guten Wahlergebnisse sehr schnell Bahn: Christian Magerl, seit kurzem Ex-Landtagsabgeordneter der Grünen, machte keinen Hehl aus seiner Zufriedenheit....
...und auch der Landtagsabgeordnete Benno Zierer von den Freien Wählern freute sich über seine klare Wiederwahl.
Der junge Direktkandidat der Grünen, Johannes Becher, 29, hatte allen Grund zum Strahlen. Er fuhr mit 23,99 Prozent der Erststimmen ein hervorragendes Ergebnis ein und nahm dem Stimmkreisabgeordneten der CSU, Florian Herrmann, trotz dessen "Ministerbonus" sogar die Städte Freising und Moosburg sowie die Gemeinden Marzling und Haag ab. Die ehemalige Sprecherin des Landratsamtes, Eva Dörpinghaus, gratulierte.
Auch bei den anschließenden Wahlparties der Parteien waren Sieger und Verlierer klar zu unterscheiden: Während bei der CSU im Klostergarten eher diskutiert wurde...
....herrschte bei den Grünen im Etcetera ausgelassene Stimmung.