Neuer Krimi:Sanktus jagt den bayerischen Jack the Ripper

Neuer Krimi: Andreas Schröfl hat allen Grund zum Lachen, seine Krimis mit dem ermittelnden Brauer Sanktus sind bisher bei den Lesern gut angekommen.

Andreas Schröfl hat allen Grund zum Lachen, seine Krimis mit dem ermittelnden Brauer Sanktus sind bisher bei den Lesern gut angekommen.

(Foto: Privat)

In "Schlachtsaison", dem neuen Krimi von Andreas Schröfl, treibt ein Frauenmörder in München sein Unwesen. Der Wolfersdorfer Autor streut auch in seinem dritten Band persönliche Erfahrungen als Brauer und eine Prise Humor ein.

Von Simon Bauer, Wolfersdorf

Ein brutaler Frauenmörder zieht eine blutige Spur durch die bayerische Landeshauptstadt. Offenbar hat er sich den legendären und nie gefassten Jack the Ripper zum Vorbild genommen. Der griesgrämige Bierbrauer und Ex-Polizist Alfred Sanktjohanser, genannt der Sanktus, übernimmt erneut die Ermittlungen. In "Schlachtsaison", dem neuen, im Gmeiner Verlag erschienenen Krimi des Wolfersdorfer Autors Andreas Schröfl geht der Sanktus schon zum dritten Mal auf Verbrecherjagd. Bereits in seinen ersten beiden Büchern, "Brauerehre" und "Altherrenjagd", thematisierte der gebürtige Münchner Schröfl düstere Mordfälle, die er mit seinen Erfahrungen als Bierbrauer anreicherte.

Schröfl, der "Schlachtsaison" kürzlich bei einer Lesung im Freisinger Furtnerbräu vor rund 100 Besuchern offiziell vorgestellt hat, wurde 1975 in München geboren. Nach der Ausbildung zum Brauer und Mälzer in einer Münchner Großbrauerei schloss er sein Studium in Brauwesen und Getränketechnologie an der Universität in Weihenstephan ab. Es folgte eine fünfjährige Tätigkeit in einer Freisinger Brauerei. Derzeit arbeitet Andreas Schröfl im Brauereianlagenbau. Seinen ersten Krimi mit dem Titel "Brauerehre" brachte der Gmeiner Verlag im Jahr 2015 heraus, "Altherrenjagd" folgte 2016.

"Ich war seit meiner Kindheit ein großer Krimifan, von Sherlock Holmes und später auch von den Kluftinger-Büchern"

Schröfl lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Wolfersdorf. Mit dem Schreiben begonnen hat Andreas Schröfl bereits 2006. "Ich war seit meiner Kindheit ein großer Krimifan, von Sherlock Holmes und später auch von den Kluftinger-Büchern", erzählt er. "Doch ich habe immer geschimpft, dass leider auch viel Schmarrn veröffentlich wird. Also hat meine Frau irgendwann zu mir gesagt: Schreib doch mal selber." Gesagt, getan. So entstand mit "Brauerehre" ein Krimi über Bier, in dem Schröfl sein angeeignetes Fachwissen als Brauer einbringen und sich selbst auf seine Hauptfigur, den Sanktus, in einigen Details übertragen konnte. Außerdem sei ihm wichtig gewesen, seine Bücher stets mit einer gewissen Prise Humor zu würzen, sagt der Autor.

Zwei Verlagen legte er das fertige Manuskript vor. Der Gmeiner Verlag habe damals zugesagt und sich sogar schon nach einem zweiten Teil erkundigt, erzählt Schröfl. "Brauerehre" wurde bis zur vierten Auflage nachgedruckt. "Ich hätte nie gedacht, dass es jemand herausbringen, geschweige denn lesen will", sagt der Autor rückblickend. Doch die Resonanzen auf seine Werke waren und sind durchweg positiv. Viele sprächen ihn jetzt auf "Schlachtsaison" an und teilten ihm mit, dass das dritte Buch seiner Krimi-Reihe seine bisher beste Arbeit sei.

Der Brauer und Autor Schröfl hat "schlicht und einfach Spaß am Schreiben"

Er selbst sehe sich nicht als großen Autor an, sagt Andreas Schröfl, er habe schlicht und einfach Spaß am Schreiben und sehe es als gelungene Abwechslung zum Alltag. Der Vater von zwei Kindern arbeitet nach wie vor im Brauereianlagenbau, denn vom Schreiben alleine leben kann Andreas Schröfl nicht. Es sei für ihn auch mehr Hobby als Arbeit, betont er. Als hauptberufliche Tätigkeit strebe er das Schreiben ohnehin nicht an. "Was aber nicht heißen soll, dass ich etwas dagegen hätte, wenn es durch einen glücklichen Zufall dazu kommen würde", schiebt Schröfl lachend hinterher.

Für Andreas Schröfl ist es wichtig, als Autor authentisch zu sein und das zu machen, was man selbst auch wirklich will. Ein Grundsatz, den er jungen Autoren mit auf den Weg geben würde. "Ich ziehe meine Inspirationen aus dem wahren Leben, oft fällt ein einziger Satz, der mich zu einer neuen Geschichte bringt", erklärt er. Auch Bekannte und Freunde kämen ab und an mit Ideen zu ihm. Sobald er das Material schließlich gesammelt habe, laufe der Schreibprozess bei ihm spontan ab, sagt Schröfl. "Wenn ich genug Zeit habe, setze ich mich bei einem Glas Wein oder einem Weißbier an die Arbeit - und dann geht's dahin."

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