Debatte in Allershausen:Tiefgarage wird zu teuer

Bauherr will 52 Stellplätze stattdessen oberirdisch schaffen

Sollen Bauherren bei größeren Neubauprojekten dazu verpflichtet werden, Tiefgaragen zu bauen? Mit dieser Frage hat sich erneut der Gemeinderat in Allershausen auseinandergesetzt. Im Eggenberger Feld II will der Grundeigentümer vier Häuser mit je sechs Wohneinheiten errichten. Die vorgeschriebenen 52 Stellplätze will er oberirdisch schaffen. In der Dezember-Sitzung hatte sich der Gemeinderat jedoch mehrheitlich für eine Tiefgarage ausgesprochen. Nach einem Gespräch mit dem Bauherren berichtete Bürgermeister Rupert Popp (PFW) nun, dass die Baukosten dafür nach dessen Angaben bei etwa 1,2 Millionen Euro lägen, für die künftigen Mieter hätte dies Mehrkosten von 200 bis 400 Euro im Monat zur Folge. Andererseits werde in dem Gremium darüber diskutiert, ob man Eltern Kindergartengebühren in Höhe von fünf bis 55 Euro zumuten könne. Josef Lerchl (SPD) erwiderte, dass dies der erste Vermieter wäre, der sich bei einem Verzicht auf eine Tiefgarage an den tatsächlichen Kosten orientieren würde und nicht "nimmt, was hergeht".

Nina Huber (PFW) kritisierte, dass die Kostenaufstellung des Antragstellers nicht nachvollziehbar sei. Der Gemeinderat habe eine Entscheidung pro Tiefgarage getroffen. "Wir können jetzt nicht einfach umfallen." Vielleicht lasse sich eine Teillösung finde, sagte Leonhard Held (CSU). Wenn der Bauherr nicht alle Stellplätze brauche, lasse sich womöglich noch ein Haus drauf bauen. Einen Grundsatzbeschluss, ob und wann Tiefgaragen vorgeschrieben werden, forderte erneut Max Raith (PFW) ein. Popp will nun noch einmal einen Gesprächstermin mit einigen Vertretern aus dem Gemeinderat und dem Antragsteller vereinbaren. Für vier Häuser à vier Wohnungen, ohne Verpflichtung zu einer Tiefgarage, besteht allerdings bereits Baurecht.

© SZ vom 06.06.2019 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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