Süddeutsche Zeitung

DBC-Skateboard-Contest:Tricksen im Tollhaus

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Die Freisinger Stadtjugendpflege organisiert am Samstag schon zum 17. Mal ihren renommierten Skateboard-Wettbewerb. Für viele Topfahrer aus München und Umgebung ist die Teilnahme ein Muss.

Von Laura Dahmer, Freising

Die Parkbank als Hindernis nehmen, das Treppengeländer entlangrutschen oder über eine kleine Mauer springen - Skater suchen sich ihre Sportgeräte im Alltag, Skaten ist für viele etwas Freies, ein Lebensgefühl. In der Skater-Szene kann das Tricksen auf dem Brett aber durchaus auch in einem organisierten Rahmen stattfinden - etwa beim DBC-Skateboard-Contest der Stadtjugendpflege Freising, benannt nach dem früheren Namen der Freisinger Skatergruppe Da-Bomb-Crew. Zum 17. Mal findet der am Samstag statt und ist unter den gut vernetzten Skatern im Umkreis schon lange bekannt.

"Da kommt die Creme de la Creme, alle Top-Fahrer aus München und Umgebung", erzählt Daniel Petanic, Mitarbeiter der Stadtjugendpflege und Betreuer im Jugendzentrum Tollhaus, wo der Wettbewerb stattfindet. Gerade für junge, begeisterte Nachwuchsskater sei das toll: "Die können sich beim Contest mit den Profis messen, ins Gespräch kommen und sich gegenseitig Tricks zeigen." Nicht nur deshalb ist das Tollhaus für die Szene eine beliebte Adresse. Die Stadtjugendpflege betreibt eine der beiden einzigen Skatehallen im Umkreis, die andere ist in Pfaffenhofen. Gerade im Februar, wo es draußen oft kalt und nass ist, sei der Skatecontest für viele Skater deshalb ein Muss, sagt Petanic. "Im Winter müssen sie sonst improvisieren: U-Bahn-Tunnel, Parkhäuser, Lagerhallen." Im Tollhaus aber bieten sich optimale Gegebenheiten - und das überdacht.

Erstmals gibt es auch eine Gruppe für "Senioren" ab 30

Die Wertung beim Contest findet in unterschiedlichen Gruppen statt: Gruppe A, das sind gesponserte Fahrer, Gruppe B für nicht gesponserte Fahrer ab 16 Jahren, die Jüngeren messen sich in Gruppe C. Neu in diesem Jahr: Die Gruppe "Senioren" für begeistere Skater ab 30 Jahren. "Auch Skater werden älter", bemerkt Petanic lachend. Der 47-Jährige stand in den 90er Jahren selbst mal auf den Rollen, heute aber nicht mehr. "Mittlerweile sind welche mit Mitte 40 dabei, die aber immer noch ein gutes Niveau und einfach Spaß am Fahren haben."

Außerdem haben sich die weiblichen Fahrer zu einer eigenen "Girls"-Gruppe zusammengeschlossen. "Das gab es im letzten Jahr zum ersten Mal, vorher sind die wenigen Frauen bei den anderen Gruppen mitgefahren", erinnert sich der Tollhaus-Betreuer. Es werden aber von Jahr zu Jahr mehr Frauen. Die mittlerweile etwa 15 Skaterinnen beschlossen deshalb, eine eigene Gruppe für den Contest aufzumachen. "Die Idee ging von ihnen aus: Die Jungs finden es alle ziemlich cool, sich mit ihnen zu messen", meint Petanic. Viele der Frauen fahren aber noch nicht so lange und haben teils Bedenken, mithalten zu können. Eine Freisingerin gibt es unter der "Girls"-Gruppe bisher nicht. "Aber vielleicht kommen am Samstag Zuschauerinnen und lassen sich inspirieren", bemerkt er.

Man hoff auf mehr Publikum

Generell hofft Petanic auf mehr Publikum: "Es sind über die letzten Jahre immer mehr Skater, dafür aber weniger Zuschauer gekommen." Er vermutet, die Menschen können heute durch das Internet die "krassesten Dinge" sehen und erwarten sich deshalb nicht allzu viel von einem Skatecontest in Freising. Dabei ist für Petanic klar, dass der Sport, und auch ein solcher Contest, noch immer spannend ist. "Das Skaten entwickelt sich weiter, es kommen immer neue Tricks und Varianten hinzu."

Die Stadtjugendpflege freut sich schon auf den Skatecontest, erwartet etwa 50 Fahrer. Um 14 Uhr geht es am Samstag mit den Wertungen los, ab zwölf Uhr können die Teilnehmer in der Halle üben. Mitmachen kann jeder, die Anmeldung für die jeweiligen Gruppen findet am Samstag am Wettkampfort statt. Die Teilnahme kostet fünf Euro, gesponserte Fahrer zahlen zehn. Wer Lust hat, den Skatern bei ihren Tricks zuzuschauen, kann dies für zwei Euro Eintritt tun. Moderiert wird der Nachmittag vom Freisinger Profi-Skater Fabian Lang, Musik kommt mit DJ Tom Doolie ebenfalls von einem Freisinger.

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Quelle:
SZ vom 01.02.2019
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