Das Uferlos-Festival ist eröffnet:Glücklich leben

Das Uferlos-Festival ist eröffnet: Schon kurz nach 16 Uhr strömten die ersten Gäste auf das Gelände.

Schon kurz nach 16 Uhr strömten die ersten Gäste auf das Gelände.

(Foto: Marco Einfeldt)

Bis zum 28. Mai werden den Besuchern in der Luitpoldanlage zahlreiche Konzerte bei freiem Eintritt, Informationen zum Thema Nachhaltigkeit und ein bunter Markt der Möglichkeiten geboten.

Von Katharina Aurich, Freising

Zum neunten Mal ist am Freitag das Uferlos-Festival in der Luitpoldanlage eröffnet worden. Diesmal mit einem neuen, großen Kaffeehauszelt mit Panoramadach, das den Blick in den Himmel freigibt. "Wir wollen durch dieses Dach keine Wolken sehen", wünschte sich ein erschöpfter, aber glücklicher Organisator Vipo Maat - was aber schon bei der Eröffnung des zehntägigen Festivals nicht ganz in Erfüllung ging. Er wolle bitte nicht auf das "W-Wort" angesprochen werden, sagte Maat und lachte.

Aber der Blick nach oben lohnt sich aus einem anderen Grund, denn im Kaffeehauszelt hängt der Kronleuchter aus dem Asamfoyer, was besonders Adolf Gumberger, Leiter des Freisinger Kulturamtes, freute. Mit diesem Leuchter verbinde er viele schöne Erinnerungen, sagte er.

Gemeinsam mit Thomas Sedlmeier startete Vipo Maat des Uferlos 2017 unter dem Motto "Nachhaltig, fair und glücklich leben", das neben einer Fülle an Konzerten, Kunsthandwerk und kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt sowie Vorträgen vor allem auch eine "Plattform für Ideen" biete, so Maat. Daher haben die Organisatoren heuer ein neues, großes Nachhaltigkeitszelt aufgebaut, in dem 18 Firmen und Organisationen informieren und ihre Produkte wie Kleidung oder Holzmöbel zeigen. Nicht nur in Freising, sondern auch ganz in der Nähe werde im Moment gefeiert, sagte Kulturreferent Hubert Hierl, ohne den Flughafen direkt zu erwähnen. Das Uferlos sei mit seinem Schwerpunkt "Nachhaltigkeit" sozusagen die Gegenveranstaltung zur Flughafenfeier, bei der man dem ungebremsten Wachstum huldige. Aber eine intakte Natur sei der beste Nährboden für Kultur, fügte Hierl an. Richtigen Waldboden hatte Förster Hans-Helmut Holzner für seinen Stand mitgebrachte, er bedeckte einen Tisch mit großen Moosstücken, auf die er getrocknete Pilze bettete - als Anschauungsmaterial für die oft unterschätzte Bedeutung der Pilze im Waldökosystem. Neu ist auch ein kleines Café im Nachhaltigkeitszelt, in dem sich die Besucher ausruhen und dem Friseur beim Haareschneiden zusehen können.

Als Gag steht eine gelbe Telefonzelle aus früheren Zeiten zum kostenlosen Telefonieren - natürlich nur für Ortsgespräche - auf dem Festivalgelände. Mit von der Partie sind heuer auch wieder Hartmut Fischer und Fritz Andresen von der Stadtjugendpflege, die für das Programm im Lindenkeller verantwortlich sind und jedes Jahr für das Uferlos die großen Acts in der Luitpoldhalle organisieren. Das Gastspiel des Kabarettisten Günter Grünwald sei bereits seit Weihnachten ausverkauft gewesen, für Alphaville gebe es aber noch Karten, informierte Fischer, dem es wieder einmal riesigen Spaß gemacht habe, große Namen nach Freising zu holen. Besonders erfreulich sei, ergänzte Fritz Andresen, dass offensichtlich auch bei Jugendlichen wieder "handgemachte Musik" im Kommen sei. Dazu gehöre auch die neue CD von Luz amoi, die die Band auf dem Uferlos vorstellen werde oder das Bigband-Konzert der Freisinger Schulen.

Für die jüngsten Besucher gibt es einen extra Bereich, in dem die Mitarbeiter und der Spielbus der Stadtjugendpflege für Unterhaltung sorgen. Das Festival wäre ohne seine Helfer und Sponsoren nicht möglich, lobte Maat. So stelle beispielsweise die Firma DM viele Kilometer Toilettenpapier kostenlos zur Verfügung. Auch Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher ging in seiner Begrüßung auf das "Gemeinschaftswerk Uferlos" ein, jeder helfe hier gerne mit, auch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, des Kulturamtes und viele andere wollten einfach mit dabei sein. "Wir sehen hier Künstler, die wir sonst nicht hören würden", lobte Ignaz Graf zu Toerring-Jettenbach vom Freisinger Hofbrauhaus, das die Getränke für das Uferlos liefert. "Es ist beachtlich, was ihr hier Jahr für Jahr auf die Beine stellt", fügte er hinzu. Um 16 Uhr ging es dann endlich offiziell los, die Besucher strömten erwartungsvoll auf das Gelände und natürlich beschäftigte sie die "W-Frage", da sich die dunkle Wolken am Himmel zeigten. Es fing tatsächlich an zu regnen, doch die Veranstalter blieben zuversichtlich: "Das Unwetter zog vorbei. Kommet zuhauf, wir freuen uns", meldeten sie via Facebook.

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