Das Netz wird dichter:Au macht Druck beim Radwegebau

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Die Marktgemeinde Au will den Ausbau von Radwegen voran treiben, da es jetzt wieder Geld vom Landkreis und vom Freistaat gibt. (Foto: Claus Schunk)

Der Marktgemeinderat will Geld von Landkreis und Freistaat für neue Routen nutzen. Die Nachbarn sollen mitmachen

Von Peter Becker, Au

Unvollendet sind bislang einige konzipierte Radwege geblieben, mit welchen die Marktgemeinde Au gerne ihr Netz weiter gestrickt hätte. Langwierige Grundstücksverhandlungen ziehen manches Projekt in die Länge. Der Umstand, dass für die meisten Straßen im Ortsgebiet nicht die Marktgemeinde zuständig ist, sondern überörtliche Träger wie der Landkreis, der Freistaat oder der Bund das Sagen haben, erleichtert das Vorhaben nicht unbedingt. Doch jetzt ist die Gelegenheit günstig, geplante Radwege im Auer Zuständigkeitsgebiet zu verwirklichen: Der Landkreis Freising will seine Radverbindungen ausbauen, nachdem er während der jüngsten Wirtschaftskrise sämtliche Projekte aus Geldmangel auf Eis gelegt hatte. Und auch der Freistaat schüttet Geld aus und lässt Radwege entlang seiner Staatsstraßen anlegen.

Hans Sailer (FW), Sprecher des Arbeitskreises Radwege und Tourismus im Marktgemeinderat, hat während der Sitzung am Dienstagabend Bilanz zum Ausbau des Auer Radwegenetzes gezogen und gleichzeitig eine Wunschliste präsentiert. "Dabei muss man das Große und Ganze sehen", sagte Sailer. Das heißt, die geplanten Radwege dürften nicht nur der Naherholung dienen, sondern müssten in das Fernwandernetz Richtung Altmühltal, Regensburg und weiter nach Prag eingebunden sein.

Im Beschluss, den der Marktgemeinderat billigte, ist die Absicht festgehalten, einen neuen Radweg von Au nach Reichertshausen entlang der Kreisstraße zu bauen. Es gibt zwar einen pittoresken Feldweg, der von der Marktgemeinde zum Ortsteil führt, der nach starken Regenfällen und den damit einhergehenden Ausschwemmungen Tücken für Radfahrer bereithält. Als "Verdrussweg" bezeichnete ihn Sailer deshalb. Trotz einer gewissen Unwegsamkeit gehört er zur 170 Kilometer langen Hopfentour durch die Holledau

Ohnehin wünschen sich die Reichertshausener künftig einen Radweg entlang der Kreisstraße, die zwischen der Umgehung und Au verläuft. Allein schon der Schulkinder wegen, die mit dem Fahrrad unterwegs sind. Sie müssten nicht den abgelegenen Feldweg benutzen, der durch einen Wald führt, sondern könnten gut sichtbar entlang einer Hauptverkehrsstraße fahren. Zuständig für den Bau wäre in diesem Fall der Landkreis Freising. Von Reichertshausen aus führt ein Radweg weiter nach Pfettrach, einem Ortsteil von Attenkirchen, der aber für Sailers Geschmack zu dürftig ausgewiesen ist. Zumindest, wenn man sich von Süden her aus Richtung Freising der Marktgemeinde nähert.

Eine zweite Route, die dem Arbeitskreis am Herzen liegt, ist die Verbindung von der Gasstation an der Alten Haslacher Straße bis zur Gemeindegrenze zu Rudelzhausen bei Tegernbach. Für den Teilabschnitt von der Abzweigung an der Kreisstraße FS 32 nach Haslach sind bereits Anträge an den Träger, den Landkreis Freising gestellt. Er sei bereits in den Haushaltsplan aufgenommen, berichtete Sailer. Allerdings fehlt bislang ein Grunderwerbsplan vom Landkreis. An einer unübersichtlichen Abzweigung, an der es jüngst zu einem Unfall zwischen einem Motorradfahrer und einer Gruppe von Fußgängern kam, empfiehlt die Polizei ein Tempolimit. Der Radweg könnte dann an der Haslacher Kirche vorbei zur Gemeindegrenze führen.

Ein Schreiben mit der Bitte, den Bockerlradweg zwischen Hofen und Hüll fertigzustellen, soll an den Markt Wolnzach gehen. Ein ähnliches Schreiben erhält Nandlstadt: Der Radweg von Au, der an der Gemeindegrenze endet, soll in die Nachbargemeinde weitergebaut werden. Von der Marktgemeinde selbst soll der Bockerlbahnweg über einen Hohlweg von der Rennbahnstraße her angebunden werden. Mit dem Ausbau eines Radweges von Halsberg nach Schweitenkirchen soll eine Verbindung nach Pfaffenhofen hergestellt werden. Verbesserungswürdig sind die Routen von Rudertshausen nach Maria Hilf sowie von Au nach Osterwaal.

© SZ vom 22.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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