CSU-Neujahrstreffen im Schafhof:Pfeifkonzert zum Empfang

CSU-Neujahrstreffen im Schafhof: Beim Neujahrsempfang der CSU im Schafhof sorgte das Plakat der Partei mit der Inschrift "Gemeinsam gegen die Start- und Landebahn" für einigen Unmut.

Beim Neujahrsempfang der CSU im Schafhof sorgte das Plakat der Partei mit der Inschrift "Gemeinsam gegen die Start- und Landebahn" für einigen Unmut.

(Foto: Marco Einfeldt)

Staatsminister Marcel Huber redete trotzdem mit den Startbahngegnern.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Es ist schon gute Tradition, dass bei größeren Veranstaltungen der CSU in Freising auch die Aktivisten von Plane Stupid und Aufgemuckt zur Stelle sind. Vor allem, wenn Persönlichkeiten aus der CSU-Landtagsfraktion oder vom Kabinett ihr Kommen zugesagt haben. So wurde am Donnerstag auch Staatsminister Marcel Huber, Festredner beim CSU-Neujahrsempfang im Schafhof, von den Startbahngegnern mit Trillerpfeifen und Protestplakaten empfangen. Huber ließ sich davon nicht schrecken und suchte das Gespräch mit den Startbahngegnern. Nicht besonders gut angekommen ist indes ein Plakat der CSU im Eingangsbereich, worauf zu lesen war "Gemeinsam gegen die 3. Start- und Landebahn". Schon am Abend wurde das via Facebook von dem Landtagskandidaten der Grünen, Johannes Becher, so kommentiert: "Ist das Realsatire oder sollen hier die Wähler für dumm verkauft werden!? Unfassbar!"

Landtagsmitglied FlorianHerrmann verteidigte später seine Entscheidung, sich bei dem Dringlichkeitsantrag von SPD, Grünen und Freien Wählern vor einigen Monaten im Landtag, die Staatsregierung solle von einer Umwandlung der Flughafen München GmbH in eine Aktiengesellschaft absehen, enthalten zu haben. Er sehe das differenzierter, sagte er. Eine Umwandlung der GmbH in eine AG könne unter gewissen Umständen Sinn machen. Das habe nichts mit seiner Haltung zur Startbahn zu tun, versicherte Herrmann. "Da bin ich klar dagegen und da gibt es zwischen CSU-Orts- und Kreisverband und den Startbahngegnern auch keinen Dissens", sagte er. Es sehe im Moment nicht so aus, dass bei der Startbahn bald eine Entscheidung übers Knie gebrochen werde. Sowohl bei Ministerpräsident Horst Seehofer als auch bei seinem designierten Nachfolger Markus Söder gebe es die Haltung, in dieser Sache nicht mit Tricks zu arbeiten, sondern mit offenem Visier.

Deutschland geht es gut, Bayern noch viel besser und hier ist es auch noch besonders schön, sagt Huber

CSU-Neujahrstreffen im Schafhof: Auf ein kurzes Gespräch ließ sich Marcel Huber mit den Startbahngegnern ein, die ihn beim Neujahrsempfang der CSU im Schafhof mit einem Pfeifkonzert empfangen hatten.

Auf ein kurzes Gespräch ließ sich Marcel Huber mit den Startbahngegnern ein, die ihn beim Neujahrsempfang der CSU im Schafhof mit einem Pfeifkonzert empfangen hatten.

(Foto: Marco Einfeldt)

Im Anschluss daran hielt Marcel Huber, Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Sonderaufgaben, seine Festansprache, eine Standpunktbeschreibung zur Lage der Nation. Die stellt sich laut Huber, kurz zusammengefasst, so dar. Deutschland geht es gut, Bayern noch viel besser und hier ist es auch noch besonders schön. Als paradox empfindet Huber darum den Zulauf zu den rechten Parteien. Ein Grund dafür sei, dass es eben in Deutschland Menschen gebe, denen es nicht so gut gehe, und sie sich ungerecht behandelt fühlten. Huber nannte hier die Themen Altersarmut und die Pflegemisere. Da habe man in der Vergangenheit nicht genau genug hingeschaut, und das müsse sich ändern.

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