Corona trifft die Stadtwerke:Trotz allem gut abgefedert

Corona trifft die Stadtwerke: Am Wochenende und in den Ferien muss man sich im "Fresch" künftig vorher online einbuchen und hier warten.

Am Wochenende und in den Ferien muss man sich im "Fresch" künftig vorher online einbuchen und hier warten.

(Foto: Marco Einfeldt)

Trotz gesunkener Einnahmen aus Bad und Parkhäusern kommen die Stadtwerke bislang einigermaßen heil durch die Krise

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Sinkende Einnahmen im Freisinger Hallen- und Kombibad "Fresch" und in den Parkhäusern: auch die Freisinger Stadtwerke haben die Folgen des Corona-bedingten Lockdowns im Frühjahr deutlich zu spüren bekommen. Das wurde am Mittwoch in der Sitzung des Werkausschusses klar, in dem der Halbjahresbericht der Stadtwerke präsentiert wurde. So hat sich beispielsweise die prognostizierte Verlustübernahme im Jahr 2020 für die Freisinger Stadtwerke Parkhaus und Verkehrs GmbH gegenüber dem Planansatz um gut 150 000 Euro erhöht. Denn weil viele Geschäfte und Lokale in Freising geschlossen waren, gab es auch weniger Kurzparker in den städtischen Parkhäusern.

Für das Geschäftsjahr 2020 hatten die Freisinger Stadtwerke Investitionen in Höhe von 6,9 Millionen Euro geplant. Bis jetzt seien hierfür Mittel in Höhe von 1,7 Millionen Euro abgerufen worden, dabei handele es sich im Wesentlichen um Investitionen in das bestehende Trinkwasserversorgungsnetz in Höhe von 1,2 Millionen Euro sowie um restliche Baukosten für das neue Hallen- und Freibad in Höhe von 579 000 Euro, informierte Dominik Schwegler von den Freisinger Stadtwerken.

Im Freisinger Hallen- und Kombibad Fresch war man zu Jahresbeginn noch sehr optimistisch gewesen, vor allem nach den guten Besucherzahlen von 2019 mit 290 700 Badegästen - und das, obwohl das Bad nur zehn Monate lang geöffnet war. Und so rechnete man für 2020 laut Schwegler mit etwa 330 000 Besuchern und den entsprechenden Einnahmen.

Von dieser Prognose mussten sich die Freisinger Stadtwerke aber verabschieden. Jetzt rechnen sie für dieses Jahr mit nur noch 200 000 Besuchern. Der Verlust des Badbetriebes habe sich auf Grund der Corona-bedingten Schließung gegenüber den bisherigen Planungen um 735 000 Euro auf 3 860 000 Euro erhöht, erläuterte Schwegler.

Der Betrieb im "Fresch" war auf Grund der Pandemie am 15. März komplett eingestellt worden, zunächst eine Vorsichtsmaßnahme der Stadtwerke. Wenige Tage später war dann auch die entsprechende Vorgabe von der Regierung von Oberbayern gekommen. Erst am 8. Juni wurde das Freibad mit Beschränkung der Besucherzahl wiedereröffnet. Vom 1. Juli standen den Badegästen alle Innenbecken und der gesamte Sauna- und Wellnessbereich zur Verfügung.

Trotz der schwierigen Bedingungen sei man vergleichsweise gut durch den Lockdown gekommen, so Schwegler. Die Mitarbeiter im Fresch, derzeit sind das 57 und zwei Auszubildende, seien in Kurzarbeit geschickt worden. "Die waren froh, für die Freisinger Stadtwerke zu arbeiten. Sie kommen ja aus anderen Bädern und wussten, dass dort oft auch betriebsbedingt gekündigt wurde. Wir haben das ganz gut abgefedert", versicherte Schwegler.

Jetzt im Herbst und Winter müssen sich die Besucher des "Fresch" auf einige Neuerungen einstellen. So ist der Besuch im Bad und in der Sauna an Samstagen, Sonntagen, Feiertagen und in den bayerischen Ferien nur mit einem vorab gebuchten Online-Ticket möglich und das zu bestimmen Zeitfenstern. Im Hallenbad gibt es davon vier: von 8.30 bis 12 Uhr, von 12.30 bis 16 Uhr, von 16.30 bis 19 Uhr und von 19.30 bis 22 Uhr. Die verbilligte Saisonkarte gilt im Herbst- und Winter nur Montag bis Freitag von 6.30 bis um 11.30 Uhr.

So will man am Nachmittag auch Spontanbesuchern die Möglichkeit für den Besuch im Hallenbad geben, in diesen Zeiten "ein Gebot der Fairness", sagte Ulrich Vogl, ÖDP. Im Hallenbad dürfen sich wegen der Hygienevorgaben nur 250 Personen auf einmal aufhalten. In der Sauna liegt die Grenze bei 100 Personen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: