Gute Nachrichten für das Klinikum Freising: Nur eine von 613 getesteten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Nachdem vergangene Woche ein Pflegeschüler drei Patienten und eine weitere Mitarbeiterin mit dem Virus angesteckt hatte, kündigte das Klinikum an, freiwillige Massentests unter der Belegschaft durchzuführen. Es sollte helfen, mögliche weitere Infektionsfälle zu identifizieren und Daten zur Durchseuchung im Klinikum zu erhalten. Patienten wurden bei den Tests nicht einbezogen, da sie schon bei der stationären Aufnahme geschieht.
Laut Angaben von Landrat Helmut Petz hatte man schon öfter über einen solchen Test nachgedacht und den Fall in der Onkologie nun zum Anlass genommen. Bei den Massentests hatte man auf die Beteiligung von etwa 70 Prozent der Beschäftigten gehofft. Mit den 613 und denen, die sich nachträglich oder privat bei einem Hausarzt haben testen lassen, haben jetzt 65 Prozent ein Testergebnis. Die positiv getestete Mitarbeiterin arbeitet bei der Dienstleistungstochter Medtralog und befindet sich in Quarantäne.
Tests sind immer nur eine Momentaufnahme
Markus Neumaier, Ärztlicher Direktor des Klinikums Freising, erinnert daran, dass die Testergebnisse allerdings nur bedingt aussagekräftig sind: "Tests geben uns immer nur Momentaufnahmen und nie eine absolute Sicherheit." Öfter habe man erleben müssen, dass mehrfach negativ getestete Patienten plötzlich positiv wurden. Ob das Klinikum deshalb jetzt regelmäßige Massentests in Erwägung zieht, ist nicht bekannt. Bei diesem Mal gab es dafür eine Zusammenarbeit mit dem Landratsamt, dem Technischen Hilfswerk (THW), den Johannitern und dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK).
Dass es in der Onkologie eine Infektionskette mit Patientenansteckung gegeben hat, ist laut Interimsgeschäftsführerin Maren Kreuzer kein Zeichen von Hygienemängeln. Bei allen Maßnahmen wie Patientenverlegung, Quarantäne und Massentests bleibe ein Restrisiko erhalten. "Es zeigt, wie schwierig es ist, dieses Virus zu bekämpfen."