Charmantes Festival:Auf nach Utopia Island

Charmantes Festival: Ob vor der Bühne oder am Strand: Beim Utopia Island Festival ist die Musik überall gut zu hören.

Ob vor der Bühne oder am Strand: Beim Utopia Island Festival ist die Musik überall gut zu hören.

(Foto: Marco Einfeldt)

Stars wie Paul Kalkbrenner und Deichkind werden am Wochenende beim "Utopia Island Festival" im Moosburger Aquapark erwartet - ebenso wie über 11 000 Besucher. Für die gibt's Öko-Bier.

Von Christian Gschwendtner, Moosburg

Noch ist die Insel nicht bezugsfertig, aber deswegen ins Schwitzen kommen? Für Thomas Sellmeir ist das ganz klar keine Option. Es ist Mittwochmittag, noch ein Tag bis zum Auftakt von "Utopia Island", und der Festivalchef zeigt sich entspannt. "Wir werden fertig", verspricht Thomas Sellmeir. Ein Festivalaufbau ist in seinen Augen immer ein Last-minute-Geschäft. Klar, dass bis auf den letzten Drücker gewerkelt werden muss.

Sellmeir und sein Team von der Klangfeld GmbH jedenfalls wissen, wovon sie reden. Zum vierten Mal findet das Utopia Island nun statt. Seit seiner Gründung ist es stetig gewachsen, die jungen Leute kommen mittlerweile von weit her, um sich für drei Tage in Moosburg zu verlieren und zu feiern.

Charmantes Festival: Die Besucher kommen mittlerweile von weit her, um drei Tage lang beim "Utopia Island Festival" zu feiern.

Die Besucher kommen mittlerweile von weit her, um drei Tage lang beim "Utopia Island Festival" zu feiern.

(Foto: Marco Einfeldt)

Nur noch wenige Karten sind übrig

Auf 11 500 Besucher ist das Spektakel in diesem Jahr angewachsen, fast genauso viele Tickets hat man verkauft. Momentan gibt es nur noch an die 300 Restkarten. Sellmeir rechnet fest damit, dass auch die bis Donnerstagabend vergriffen sind. Der Campingplatz sei ebenso zu 98 Prozent ausgebucht, berichtet er. Die große Mehrheit ist angeblich dazu übergegangen, sich drei Tage lang auf dem Gelände des Aquaparks einzuquartieren. Am Anfang war das anders. Da soll sich noch die Hälfte für ein Tagesticket entschieden haben.

Aus Veranstaltersicht hat Utopia Island also eine rundum erfreuliche Entwicklung genommen. Für gewöhnlich übt sich Sellmeir in Bescheidenheit. Der ein oder andere Superlativ rutscht ihm am Mittwoch aber doch heraus. Er zitiert einen Journalisten, der jüngst geschrieben haben soll, dass die Moosburger jetzt in der "Bundesliga der Festivals" angekommen sind. Sellmeir kann dem nur beipflichten: Das Line-up der Künstler sei in diesem Jahr überhaupt nicht mehr mit früher zu vergleichen. Tatsächlich ist es den Utopia-Machern gelungen, einige Hochkaräter in den Landkreis zu holen. Paul Kalkbrenner, eine Weltmarke und feste Größe in der Technoszene, wird am Samstagabend nach Mitternacht in Moosburg an der Isar auflegen. Seine nächsten Gigs sind in London, Berlin und Toronto. Das Utopia-Festival will es aber nach wie vor anders als andere machen. Das Motto lautet heuer: "We are one". Eine große Gemeinschaft will man sein. Nett, wenn die über die Jahre immer neue Mitglieder anlockt.

Charmant soll es dennoch bleiben

Der Charme von Moosburgs größter Outdoor-Tanzveranstaltung soll aber bitte bleiben. Sellmeir erzählt in diesem Zusammenhang gerne, dass man nach wie vor keine VIP-Tickets ausgibt. Auf dem Utopia Island sollen keine Parallelgesellschaften entstehen. Komfortabler ist es für die Besucher dagegen schon geworden. Nicht nur, weil die große Bühne in diesem Jahr noch größer ist als sonst: Wenn Deichkind, Kalkbrenner und Frittenbude dort oben performen, rechnen die Veranstalter mit 10 000 Fans. Für sie hat man extra einen Boden ausgelegt. Sollte es regnen, kriegt niemand nasse Füße.

Die Stars müssen beim Utopia Island sowieso auf keinerlei Schnickschnack verzichten. Wie das so üblich ist, hat jeder Künstler den Veranstaltern eine Liste zukommen lassen. Darauf stehen Wünsche, die es unbedingt zu beachten gilt, wenn man Wert auf einen gut gelaunte Musiker legt. Die Getränke im Backstage-Bereich, die Joghurtsorte, die Handtücher auf der Bühne, all das ist penibel geregelt. Vor drei Jahren soll der amerikanische DJ Steve Aoki angeblich ziemliche Allüren an den Tag gelegt haben. Auch in diesem Jahr gibt es "einige Überraschungen". So mancher Musiker will unbedingt ein Öko-Bier trinken, das aufzutreiben die Utopia-Leute drei Wochen gekostet hat. Andere geben sich mit einem handelsüblichen Kasten Bier und Champagner zufrieden. Mehr will Thomas Sellmeir nicht verraten.

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