Causa Fiedler:Zeit für Transparenz

In der Debatte um die Abrechnung des Weihnachtsmarkts "Freisinger Advent" muss endlich Schluss sein mit der Geheimniskrämerei

Kerstin Vogel

Nun hat sich der Rechnungsprüfungsausschuss des Stadtrats also erneut mit der "Causa Reinhard Fiedler" befasst. Hat sich von dem FSM-Stadtrat und Chef des Kulturvereins Plus die strittige Abrechnung des Freisinger Advent für 2010 und 2011 noch einmal erklären lassen und kritisch nachgefragt. Das muss der Bürger jedenfalls hoffen, denn wissen tut er es nicht: Die Sitzung fand einmal mehr hinter verschlossenen Türen statt. Ein Ergebnis wurde nicht mitgeteilt. Dabei wäre es hoch an der Zeit, Schluss zu machen mit der Geheimniskrämerei um Glühweinverkauf, Freigetränke für Musiker und ein angebliches Beraterhonorar.

Sicher hat es der Rechnungsprüfungsausschuss überwiegend mit sensiblen Fragen zu tun, die nicht per se an die Öffentlichkeit gehören. Die Abrechnung für den Freisinger Advent aber ist schon vor Monaten soweit zum Politikum geraten, dass eine Offenlegung aller Fakten zwingend ist. Seit Wochen versucht die CSU - allen voran ihr Wadlbeißer Helmut Kratzer - wo immer möglich zu suggerieren, Fiedler habe sich bereichern wollen. Fiedler selber dementiert und füttert die Öffentlichkeit seinerseits mit ausgewählten Informationen.

Das Ergebnis ist eine durch die Stadt wabernde Mischung aus Anschuldigungen, Gerüchten und Rechtfertigungen, die ganz sicher eines tut: Sie richtet Schaden für die betroffenen Personen an. Zur Aufklärung aber trägt diese Form der Flüsterpost nicht bei. Dabei ist die Sache ganz einfach: Wenn Fiedlers Abrechnungen korrekt waren, ist es höchste Zeit, die Freisinger das auch offiziell wissen zu lassen und die Kritiker damit zum Schweigen zu bringen. Und stimmen die Abrechnungen nicht, dann haben die Bürger umso mehr ein Recht, das zu erfahren, ebenso wie Fiedler dann die Konsequenzen zu tragen hätte. Das in die Hand zu nehmen, ist im Sinne der bei Amtsantritt versprochenen Transparenz jetzt Aufgabe von Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher.

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