Bürgerversammlung in Attenkirchen:Verkehrsplage ohne Lösung

Bürgerversammlung in Attenkirchen: Bürgermeister Martin Bormann erläuterte das Ende der solaren Nahwärme im Wohngebiet "Am Sportgelände".

Bürgermeister Martin Bormann erläuterte das Ende der solaren Nahwärme im Wohngebiet "Am Sportgelände".

(Foto: oh)

Anwohner leiden weiter unter der Bundesstraße 301

Von Katharina Aurich, Attenkirchen

Die Attenkirchner Bürger sind vom Verkehrslärm geplagt, vor allem durch die Bundesstraße 301, die den Ort durchschneidet. So forderten die Anwesenden bei der Bürgerversammlung am Donnerstag Bürgermeister Martin Bormann auf, sich für verkehrslenkende Maßnahmen, wie Flüsterasphalt, eine Querungshilfe oder eine Fußgängerbrücke einzusetzen. Borman hielt entgegen, er habe die Themen beim Straßenbauamt bereits alle abgeklopft, es bestehe keine Aussicht, sie zu verwirklichen. Dann solle er mit einem der Verantwortlichen einmal morgens um vier Uhr auf seinen Balkon kommen und selbst hören, wie laut es sei, ereiferte sich ein Zuhörer.

Weitere Themen, die die Bürger beschäftigen, waren erwartungsgemäß die Kosten für das Ende der solaren Nahwärmeversorgung im Wohngebiet "Am Sportgelände" und die Ausgaben für die Planungen eines neuen Feuerwehrhauses im Gewerbegebiet "Am Bachfeld", das nun an anderer Stelle gebaut wird. Bormann hatte die beiden kostspieligen und schwierigen Projekte zu Beginn seiner Amtszeit vor fast sechs Jahren übernommen und sich dann mit dem Gemeinderat entschlossen, die solare Nahwärme abzustellen, die der Gemeinde alljährlich ein Minus von 60 000 Euro beschert hatte. Der Bürgermeister legte den rund 100 Zuhörern bei der Bürgerversammlung die Zahlen vor: 300 000 Euro hatten die Anwohner als Entschädigung erhalten, weil sie sich neue Heizungen in ihre Häuser einbauen mussten. Ebenfalls ausführlich ging der Rathauschef auf die Planungen für das Feuerwehrhaus ein, für das die Kostenschätzungen aus dem Ruder gelaufen waren, weil sich der Baugrund als instabil und schwierig zu befestigen erwiesen hatte. Insgesamt rund 300 000 Euro hatte die Kommune jahrelang in Planungskosten gesteckt und schließlich heuer entschieden, das Feuerwehrhaus auf einem anderen Grundstück am Ortseingang zu bauen. Glücklicherweise konnte die Gemeinde diese Fläche günstig erwerben und der Eigentümer werde nun auf einem Teil des Grundstücks im Gegenzug Wohnhäuser bauen, berichtete Bormann. Das Gewerbegrundstück "Am Bachfeld" will die Kommune nun verkaufen.

Auch der Natur- und Klimaschutz ist den Bürgern wichtig. Was die Gemeinde diesbezüglich plane, lautete eine weitere Frage. Sämtliche gemeindlichen Gebäude würden mit einer Pelletheizung versorgt, die Straßenbeleuchtungen und die Sportplatzlampen wurden auf sparsame LED-Leuchtkörper umgestellt und PV-Anlagen installiert, zählte Bormann auf. In den kommenden fünf Jahren würden außerdem 125 000 Euro investiert, um Straßenlaternen insektenfreundlich zu machen.

In Sachen Wohnraum plant die Kommune das Neubaugebiet "Weihersdorfer Feld" mit 13 Einzel- und vier Doppelhäusern. Den Bau eines mehrgeschossigen Gebäudes mit bezahlbaren Mietwohnungen habe der Gemeinderat allerdings aus wirtschaftlichen Gründen zurückgestellt, beantwortete Bormann die Frage eines Bürgers.

In seinem einstündigen Vortrag lies der Bürgermeister das vergangene Jahr Revue passieren und lobte die Mitarbeiter sämtlicher gemeindlicher Einrichtungen, wie Kindergarten und Kinderkrippe, , Mittagsbetreuung, Schule und Bauhof, was die Zuhörer jedes Mal mit Applaus beantworteten. Auch das soziale Leben in der Gemeinde, auf das Bormann ausführlich mit vielen Fotos einging, ist offensichtlich vielfältig und lebendig. Er lobte die Mitglieder des Helferkreises für die 46 Flüchtlinge, ging auf die Aktivitäten des ehrenamtlichen Attenkirchner Senioren Service ein, natürlich auch auf das Seifenkistenrennen, das die Narrhalla organisierte und auf das 30-jährige Bestehen der Attenkirchner Ferienspiele.

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