Bis zur Kommunalwahl Mitte März 2020 ziehen noch achteinhalb Monate ins Land. Doch die Moosburger CSU sah bereits jetzt die Zeit gekommen, ihren Kandidaten zu küren, der die scheidende Bürgermeisterin Anita Meinelt, ebenfalls CSU, an der Rathausspitze beerben soll. "Man kann effektiver auftreten, wenn man nicht nur der designierte, sondern der nominierte Bürgermeisterkandidat ist", sagte der Ortsvorsitzende Erwin Weber am Donnerstagabend bei der Nominierungsversammlung im Gasthof "Zur Länd". Dort wurde Georg Hadersdorfer, der vor ein paar Wochen vom Moosburger CSU-Vorstand vorgeschlagen worden war, mit deutlicher Mehrheit gewählt. Von 27 abgegebenen Stimmen waren zwei ungültig, die restlichen 25 Mitglieder sprachen sich alle für Hadersdorfer aus.
Die seit gut 17 Jahren amtierende Bürgermeisterin Anita Meinelt machte in ihrer Rede klar, dass die CSU bereits voll im Wahlkampfmodus ist. "Nach vielen Jahren, in denen die Stadt am Abstellgleis gestanden ist und nur zugeschaut hat", habe man in ihrer Amtszeit den Zug wieder aufs Gleis gehoben: "Jetzt ist es wichtig, dass man ihn am Fahren hält." Der neue Bürgermeister müsse zuverlässig sein, klare Strukturen und eine Meinung haben, die er sich zu sagen traue. Er müsse teamfähig sein, auf Neues reagieren, stets innovativ bleiben und den vollen Rückhalt seiner Familie genießen. Nicht zuletzt "darf er keinesfalls seinen Humor verlieren", so Meinelt. "Und wir haben diesen Mann: Georg Hadersdorfer."
Dieser - bereits seit 20 Jahren Stadtrat, fast in allen Ausschüssen schon erprobt und seit 2002 Sportreferent - wurde zunächst in einem Video vorgestellt. Der neue Ortsvorstand sei schon mit vier Sitzungen in den Wahlkampf gestartet und habe ein Wahlkampfkernteam gegründet, erläuterte dazu Erwin Weber: "Wir sind jetzt jünger und dynamischer und haben uns professionelle Hilfe geholt." Ein Ergebnis ist besagtes Video.
Hadersdorfer stellte sich freilich auch persönlich vor - trotz Manuskript überwiegend locker, frei und teils auf Bayrisch vorgetragen, was dem Ganzen eine authentische Note gab. Der 57-Jährige gelernte Industriemeister wurde am 26. Dezember 1961 in Moosburg geboren und auf dem Schlitten aus dem Krankenhaus heimgezogen: "Deshalb bin ich ein bisserl rustikal." Hadersdorfer ist verheiratet, hat eine erwachsene Tochter, eine 14 Monate alte Enkelin und einen Hund. Er ist Leiter der Leichtverpackungssortieranlage der zum Unternehmen Heinz gehörenden Firma GEO am Flughafen. Dort hat er die Verantwortung für 30 bis 40 Mitarbeiter. Sein Privatleben prägt seit jeher der Sport. Er spielte Fußball, feierte aber vor allem als Eishockeyspieler Erfolge, war in der Oberliga aktiv und kämpfte mit dem EV Moosburg zweimal um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Hadersdorfer hat die Skilehrer-Lizenz und ist gerne in den Bergen. Zudem ist er Funktionär und aktiver Fußballtennisspieler beim dreifachen deutschen Vizemeister RGSV Moosburg.
Als Sportreferent zählt er Baumaßnahmen wie das Eisstadion, die Anlage der SGM, die Fußballplätze des FCM, den Nordic-Walking-Kurs und den Bewegungsparcours zu seinen Erfolgen. Über seine Themenschwerpunkte als Bürgermeisterkandidat wollte Hadersdorfer noch nicht reden. Das wolle er in einer Klausurtagung erst mit seinem Team abstimmen, "damit jeder dahinter steht". Eine bezeichnende Aussage. Als Mannschaftssportler sei ihm eines besonders wichtig, so Hadersdorfer: "Erfolg geht nur zusammen im Team."