Süddeutsche Zeitung

Blasmusik-Festival  in Eching:Auf ein Neues im kommenden Jahr

Lesezeit: 2 min

Fans halten der abgesagten "Brass" Wiesn die Treue

Von Birgit Goormann-Prugger, Eching

"Mir sind fast die Tränen gekommen": Alexander Wolff, Veranstalter der Echinger Brass Wiesn, freut sich nach der offiziellen Absage der mehrtägigen Großveranstaltung am Echinger See sehr über das positive Feedback der Fans. Jetzt will er alles daran setzen, um vom 5. bis zum 8. August 2021 "wieder am Start zu sein", wie er das formuliert. "Mich haben bestimmt an die 300 Nachrichten erreicht, per Mail und via Facebook, und die meisten haben gesagt, dass sie ihre Karten behalten wollen und auch nächstes Jahr wieder dabei sind", berichtet Wolff. Das sei auch wichtig, sagt er, so könnten er und sein Team weiterarbeiten. "Wenn jemand im nächsten Jahr doch keine Zeit haben sollte, kann er sein Ticket vielleicht einem Spezl schenken, zu Weihnachten oder zum Geburtstag oder so," hofft Wolff.

In der Tat sind die Kommentare auf der Facebook-Seite der Brass-Wiesn-Veranstalter eindeutig positiv. "Sehr schade, aber vernünftig! Wir behalten unsere Tickets und freuen uns auf 2021", sagt beispielsweise ein User. Ein anderer schreibt: "Gut gemacht. Abgewartet. In Ruhe entschieden und die Tickets behalten wir für nächstes Jahr. Und schön zahlungsfähig bleiben, damit wir noch viele Jahre mit euch feiern können, gell..." Ein weiterer User versichert ebenfalls, "wir sind nächstes Jahr definitiv wieder mit dabei und freuen uns sehr. Haltet bis dato die Ohren steif".

Nachdem alle großen Veranstaltungen und Versammlungen bis mindestens 31. August von der Bundesregierung untersagt worden sind, hatten die Brass-Wiesn-Veranstalter keine andere Wahl, als das Blasmusikfestival, zu dem allein 2019 an die 15 000 Besucher gekommen waren, zu canceln. Die Verträge mit den Künstlern und den Bands seien zwar alle bereits aufgesetzt, aber noch nicht unterschrieben gewesen, als sich abgezeichnet habe, dass die Corona-Pandemie so fatale Auswirkungen haben würde, erklärt Wolff. Die Gagen seien also noch nicht ausbezahlt worden. "Die Bands haben natürlich jetzt auch nichts und die Standbetreiber auch nicht, da hängt doch so viel dran, viele müssen davon leben", so Wolff.

Er hofft jetzt für sich und auch für die Musiker, Bands und Standbetreiber, dass sich die Lage im kommenden Jahr stabilisiert hat und die "Brass Wiesn" tatsächlich wieder stattfinden kann. "Da muss man auch erst mal sehen, unter welchen Auflagen". Sollte das Blasmusikfestival und andere Festivals auch 2021 nicht erlaubt sein, wäre das nach Ansicht von Alexander Wolff fatal. "Wir müssen sehen, dass uns das erhalten bleibt, sonst geht uns sehr viel an Kultur und Brauchtum in Bayern verloren", meint er.

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Quelle:
SZ vom 20.05.2020
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