Wieder ein Titel:Freising ist jetzt Biostadt

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Paprika-Korb ARCHIV - 07.02.2018, Berlin: Paprikas liegen in einem Korb. (zu dpa ´Von toten Vögeln und Fuchs-Sex: Kuriose Falschbehauptungen im Netz") Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ (Foto: dpa)

Wer zu diesem Netzwerk gehört, fördert den Ökolandbau und die Nachfrage nach Lebensmitteln mit kurzen Transportwegen.

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Stadt Freising ist bereits Universitätsstadt und Rosenstadt und mehrfache Partnerstadt - nun wird sie auch noch "Biostadt". Einen entsprechenden Beschluss hat der Freisinger Stadtrat am vergangenen Donnerstagabend gefasst und dem Beitritt zum Netzwerk der deutschen Biostädte einmütig zugestimmt. Als Ansprechpartnerin wurde die Projektmanagerin der Öko-Modellregion Ampertal, Theresa Hautzinger, benannt - die Existenz so einer Stelle ist Voraussetzung für den Beitritt. Beantragt hatte diesen Schritt bereits im Jahr 2019 die Agenda 21-Gruppe "Biostadt Freising".

nach Bio-Lebensmitteln mit kurzen Transportwegen und regionaler Wertschöpfung verstärkt zu fördern. Mittelfristig soll auch die Verwendung weiterer ökologischer und fair gehandelter Bio-Produkte - etwa im den Bereichen Textilien oder Naturkosmetik - möglichst ebenfalls auf kurzen Transportwegen vorangebracht werden. Bei der Lebensmittelbeschaffung für öffentliche Einrichtungen, Veranstaltun- gen und Märkte räumen die Bio-Städte' -Gemeinden und -Landkreise Bio-Lebensmitteln Vorrang ein, wie es in der Kooperationsvereinbarung des Netzwerkes heißt: "Insbesondere bei der Essenversorgung von Kindern und Jugendlichen setzen sie auf gesunde Bio-Lebensmittel."

Agrar- und Verbraucherpolitik, die sich nach ökologischen und sozialen Kriterien richtet

Zu den Kooperationsfeldern, die dort aufgelistet werden, gehört unter anderem auch eine Bevorzugung von Biobetrieben bei der Neuverpachtung landwirtschaftlicher Nutzflächen in kommunalem Eigentum sowie die Durchführung konzertierter Öffentlichkeitskampagnen mit dem Ziel, "eine breite Bevölkerungsschicht und Betriebe der Außer-Haus-Verpflegung, wie Betriebskantinen, Catering-Unternehmen und die lokale und regionale Gastronomie zur Umstellung auf nachhaltige BioProdukte zu bewegen". Außerdem will man gemeinsam auf Landes-' Bundes- und europäischer Ebene politisch Einfluss nehmen für eine Agrar- und Verbraucherpolitik, die sich nach ökologischen und sozialen Kriterien richtet.

Sorgen hatte der Stadt Freising zunächst offenbar die notwendige Benennung einer Ansprechperson für sämtliche Fragen der Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerks bereitet, in der Beschlussvorlage der Verwaltung war von mangelnden eigenen Kapazitäten die Rede. Mitte Februar habe man jedoch von der Öko-Modellregion Ampertal die Rückmeldung erhalten, dass deren Projektmanagerin Hautzinger diese Funktion übernehmen könne, hieß es im Stadtrat.

Grünen-Stadträtin Susanne Günther feierte das in der Sitzung als "geniale Zusammenarbeit" und lobte neben der "Super Beschlussvorlage" auch die Agenda-Gruppe, die den Beitritt zu dem Netzwerk beantragt hatte: Hier sei die "Creme de la Creme der Freisinger Bioszene" vertreten, sagte Günther: "Wir können uns glücklich schätzen, dass die sich mit ihrer Expertise so für unsere Stadt einsetzen."

Informationen zum Netzwerk der deutschen Biostädte finden sich im Internet: www.biostaedte.de. Zu dessen Gründungsstädten zählen neben München, Nürnberg und Augsburg bundesweit auch Bremen, Darmstadt und Freiburg.

© SZ vom 30.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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