Biologische Vielfalt:Unkenschutz als UN-Projekt

Biologische Vielfalt: Nahmen die Auszeichnung für das Unkenprojekt entgegen (v.l.): Siegfried Geißler (Stiftung Naturerbe Donau), Dorothea Friemel (Fachreferentin für Naturschutz im Kreis Altötting), Christine Margraf (BN) und Landrat Helmut Petz;

Nahmen die Auszeichnung für das Unkenprojekt entgegen (v.l.): Siegfried Geißler (Stiftung Naturerbe Donau), Dorothea Friemel (Fachreferentin für Naturschutz im Kreis Altötting), Christine Margraf (BN) und Landrat Helmut Petz;

(Foto: Marco Einfeldt)

Landkreis und Bund Naturschutz erhalten offizielle Anerkennung für ihre Maßnahmen

Von Fabian Beckerbauer, Freising

Das Projekt "Allen Unkenrufen zum Trotz" ist am Mittwoch als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologischer Vielfalt ausgezeichnet worden. Damit werden Projekte gewürdigt, die sich vorbildlich für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland einsetzen. Träger des Unken-Projektes sind der Bund Naturschutz und die Landkreise Freising, Neuburg-Schrobenhausen und Altötting. Ziel ist es, die Gelbbauchunken in Bayern zu schützen, denn diese Tierart, so Koordinatorin Judith Japs-Ingenhaag, sei auf der Roten Liste der gefährdeten Arten Bayerns als stark bedroht eingestuft.

Süddeutschland kommt beim Schutz besondere Verantwortung zu, denn hier lebt ein Drittel der Weltpopulation dieser Froschlurchen. Auch im Landkreis Freising gibt es Restvorkommen der nur 3,5 bis 55,5 Zentimeter großen Tiere mit den leuchtend gelben Flecken auf dem Bauch. Diese zu erhalten ist Ziel der Maßnahmen. Unterstütz wird das Projekt auch vom Bundesamt für Naturschutz und dem Bayerischen Naturschutzfonds. Seit Juli 2016 hat man über 400 Biotope in den Trägerlandkreisen, aber auch in den Landkreisen Pfaffenhofen, Erding und Mühldorf, auf gekauften Grundstücken entstehen lassen. Unter anderem wurden Kleingewässer, Quelltümpel und Viehweiden gebaut.

Kleine Gewässer anzulegen, war laut Judith Japs-Ingenhaag besonders wichtig, weil sowohl die Unken als auch ihr Nachwuchs solche zum Überleben brauchen. Zudem gibt es viele ehrenamtliche Unkenpatinnen und -paten, die im Schutz der Gelbbauchunken aktiv sind. Für sie werden regelmäßig Kurse und Vernetzungstreffen organisiert, um sie gut auf die Betreuung der Tiere vorzubereiten. Bisher hat man schon ungefähr 90 Ehrenamtliche gefunden, die sich für die gefährdete Tierart einsetzen. Mit der Anerkennung des Unkenprojekts als Projekt der UN-Dekade Biologischer Vielfalt würden auch diese Patinnen und Paten geehrt, erklärte Jörg Steiner, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde Freising. Weil wegen der Corona-Situation der Großteil der Personen nicht vor Ort sein konnte, plane man im Sommer 2021 eine weitere Veranstaltung zur Ehrung diese ehrenamtlichen Betreuer, so Jörg Steiner. Auch wenn das Projekt am 30. Juni 2021 offiziell endet, würden die Ehrenamtlichen auch weiterhin die Unken betreuen und die Träger hätten auch in Zukunft ein großes Interesse daran, diese Tierart zu schützen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: