Bigband-Konzert der Schulen:Mächtig gute Laune

Bigband-Konzert der Schulen: Die Schüler vom Dom-Gymnasium, vom Camerloher und der Realschule beim gemeinsamen Eröffnungstück.

Die Schüler vom Dom-Gymnasium, vom Camerloher und der Realschule beim gemeinsamen Eröffnungstück.

(Foto: Marco Einfeldt)

Beim Bigband-Konzert der Freisinger Schulen in der Luitpoldhalle beweisen die jungen Musiker wieder, dass sie viel Spaß am Spielen haben und zusammen ein gewaltiger Klangkörper sind.

Von Anne Gerstenberg, Freising

In der Geschichte der Freisinger Bigband-Konzerte der Schulen war das diesjährige ein Novum. Denn am Dienstagabend waren in der Luitpoldhalle erstmals vier Schulen mit ihren Bands vertreten, um gemeinsam ihr Publikum in die goldenen Zeiten der Bigbands zurück zu versetzen. Da Michi Schwarz, Leiter der Bigband des Dom-Gymnasiums, aus Krankheitsgründen seine Position vorübergehend aufgeben musste, übernahm Orchesterleiter Roland März im Februar diesen Jahres die Bigband und studierte mit den Schülern in dieser kurzen Zeitspanne die gespielten Stücke ein.

Wie ein roter Faden zog sich an dem Championsleague-Abend das Thema Fußball durch die Moderation. Klaus Tiedemann, Moderator des Lions Club, bemerkte scherzhaft, dass die Kosten und Mühen, den FC Bayern und die UEFA davon zu überzeugen, das Champions League Rückspiel gegen Atletico Madrid auf den Vorabend des Bigband-Konzerts zu legen, die Kaufsumme für die WM 2006 in Deutschland noch weit übertroffen hätten. Der Bigband-Leiter des Camerloher, Gunther Fendler, gratulierte zu den guten Beziehungen zur UEFA und bat um einen nicht-spanischen Gegner im nächsten Jahr und der junge Moderator der Realschule betonte: "Im Gegensatz zu den Fußballern können Sie sich bei uns sicher sein, dass wir wirklich für Sie spielen."

Der Karl-Meichelbeck-Realschule gelang es, durch ihre Stückauswahl nicht nur mit bekannten Liedern das Publikum zu begeistern, sondern auch, die ein oder andere Lebensweisheit zu verbreiten. Michael Jacksons "The man in the mirror", so der junge Moderator, habe nicht an Aktualität verloren, sei doch die Botschaft, ständig mit sich selbst ins Gericht zu gehen, um die Welt zu verbessern. Mit einer instrumentalen Version des Jazz-Klassikers "The Lady is a tramp", der die New Yorker High Society parodiert, fühlten sich die Zuhörer in Zeiten Frank Sinatras zurück versetzt.

Bewundernswert waren die vielen jungen Musiker, die den Mut hatten, vor 200 Zuhörern ein Solo zu spielen. Souverän zeigten sie, was man aus den einzelnen Instrumenten herausholen kann und ließen sich gebührend feiern. Der Moderator der Hofmiller-Bigband musste schließlich das Publikum mit einem Augenzwinkern auffordern: "Beruhigt euch! Da kommen noch mehr Soli." Den Bigband-Klassiker "Work Song", den die Josef-Hofmiller-Bigband, die erst im März von ihrem Auftritt erfahren hatte, mit Begeisterung performte, moderierte der Abiturient frech mit den Worten an: "Das ist eine besondere Jazz-Richtung, die sich Hardbop nennt. Wem das was sagt, viel Spaß damit, mir sagt das nix." Die einzige Gesangseinlage lieferte Xaver Schüll mit der Camerloher-Bigband. Mit seiner samtigen Bassstimme gab er mit "I'm gonna live till I die" den verschmitzten Lebemann à la Humphrey Bogard. Die Camerloher-Bigband überzeugte durch ihre musikalisch differenzierte Performance und ihren aufnahmereifen, satten Bigbandklang. Bei ihrem Stück "Mambo Madness" fühlte man sich direkt nach Kuba versetzt, einen Kokosnuss-Shake in der Hand, Tänzerinnen beobachtend.

Dem Lions Club und der Stadt ist es auch dieses Jahr wieder gelungen, ein musikalisch hochwertiges Ereignis für den guten Zweck auf die Beine zu stellen. Der Reinerlös wird dem Landkreis zur Jugendförderung gespendet. Höhepunkt des Abends war die Zugabe, bei der die Bands gemeinsam noch einmal ihren bombastischen Klang auspackten und unter dem begeisternden Dirigat von Jürgen Wüst mit "I feel good" von James Brown ihre gute Laune und ihren Spaß am Spielen dem Publikum mit auf den Heimweg gaben.

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