Biergarten in HaagNeue Pächter für die Schlossallee

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Für die Haager Schlossallee haben sich neue Pächter gefunden.  Markus Gastberger (links) und Suleiman Hotaki haben den Biergarten am 1. Mai wieder eröffnet.
Für die Haager Schlossallee haben sich neue Pächter gefunden.  Markus Gastberger (links) und Suleiman Hotaki haben den Biergarten am 1. Mai wieder eröffnet. (Foto: Marco Einfeldt)

Der erfahrene Gastronom Markus Gastberger und Suleiman Hotaki betreiben seit Anfang Mai den großen Biergarten in Haag. Die Gäste dürfen wieder eigene Brotzeiten mitbringen – die Verbotsschilder, über die sich viele geärgert haben, sind abmontiert.

Von Petra Schnirch, Haag

Das Wetter passt schon mal. Seit 1. Mai ist die Schlossallee in Haag, einer der größten Biergärten der Region und auch einer der schönsten und ältesten, wie die Touristiker im Landkreis Freising auf ihrer Homepage schreiben, wieder geöffnet. Unter neuer Leitung und mit traditionellen Regeln. Markus Gastberger und Suleiman Hotaki sind die neuen Pächter.

Erst vor zwei Wochen haben sie den Vertrag unterschrieben. „Mehr als extremst kurzfristig“ bereiteten sie in den vergangenen Wochen die Eröffnung vor. Bänke mussten repariert, Personal angeworben, die Schankanlage erneuert werden. Einiges werde zunächst noch provisorisch sein, sagt Gastberger.

Der 50-Jährige hat viel Erfahrung in der Gastronomie. Er führt den Garchinger Augustiner und die Schlosswirtschaft Schleißheim. Früher war er Betriebsleiter im Aumeister. Mit Suleiman Hotaki, 37, sei er schon länger befreundet, erzählt er. Auch er habe früher in Freiburg in der Gastronomie gearbeitet. Zuletzt war Hotaki in München in der Immobilienvermittlung tätig. Dass die beiden nun die Schlossallee betreiben, sei einem Zufall zu verdanken, sagt Gastberger.

Eigentlich sei es in ersten Gesprächen um ein ganz anderes Objekt gegangen, „in einem Nebensatz“ sei dabei die Schlossallee erwähnt worden – und die beiden wurden hellhörig. Nach einem ersten Besuch im Januar war dann schnell klar, dass sie den Biergarten übernehmen wollen. „Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich dort vorher noch nie war“, sagt Gastberger und lacht.

Die blühenden Kastanien sorgen für die richtige Atmosphäre

Das Potenzial hat er schnell erkannt. Was, so fragt er, eigne sich in Bayern für Expansionspläne in der Gastro besser als ein Biergarten? Nach 20 Jahren in dem Metier in Bayern habe er gesehen, was hier gut funktioniere. Wirkte das Gelände im Winter noch sehr kahl, blühen jetzt die Kastanien. „Es hat eine ganz andere Atmosphäre, einen ganz anderen Charakter bekommen“, schwärmt Gastberger.

Und es soll in jedem Fall wieder ein richtiger Biergarten sein – das heißt, die Gäste dürfen Brotzeiten mitbringen. Die umstrittenen Schilder, mit denen die früheren Pächter dies verboten hatten, „sind abmontiert“, betont Gastberger. Die hatten viel Ärger verursacht und eine hitzige Diskussion über Biergarten-Traditionen ausgelöst.

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Pizzaboten, die in den Biergarten geordert werden, ganze Büfetts, für die zwei Tische blockiert werden. Müll und Leergut bleiben liegen. Das will der Biergartenbetreiber der Haager Schlossallee nicht mehr hinnehmen und sorgt für kontroverse Debatten.

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Auch jetzt fragten die Ersten in den sozialen Medien schon vor der Eröffnung nach, ob man wieder Brotzeiten mitnehmen darf. Die neuen Pächter bejahen dies klar, allerdings gibt es auch für sie Grenzen. Pizzalieferungen in den Biergarten werden sie eher nicht dulden.

An den Ständen der Schlossallee wird auch künftig typische Biergartenkost angeboten: Auszogne, Obazda, Steckerlfisch, Schweinebraten, sonn- und feiertags soll es auch Haxen geben. Das Backhaus Weiß und der Fischstand werden bleiben, sagt der Wirt. Den Rest wollen sie selbst betreiben, dazu zählen der Essensstand mit warmer und kalter Küche, Kaffee und Kuchen sowie die Bar.

Die offizielle Eröffnungsfeier mit Musik ist für den 23. Mai geplant. Geöffnet ist der Biergarten bei schönem Wetter seit 1. Mai täglich von 12 bis 22 Uhr, sonntags von 11 bis 22 Uhr. Auch erste Ideen für einen kleinen Winterbetrieb hat Markus Gastberger bereits. Im Salettl seien Geburtstags- oder Weihnachtsfeiern möglich, eventuell werde es zudem einige Tage in der Woche geöffnet sein. Das aber ist noch Zukunftsmusik.

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