Baustraße für die neue Campusbrücke angelegt:Damm zerschneidet Uni-Weiher

Baustraße für die neue Campusbrücke angelegt: Weil die TU München eine neue Brücke zum Campus bauen will, hat sie an den Uni-Weihern einen Damm für die Baustraße aufgeschüttet.

Weil die TU München eine neue Brücke zum Campus bauen will, hat sie an den Uni-Weihern einen Damm für die Baustraße aufgeschüttet.

(Foto: Marco Einfeldt)

Vorarbeiten für die neue Fußgängerbrücke über die Thalhauser Straße empören die Vöttinger. Die TU München versichert als Bauherrin, dass der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt wird

Von Gudrun Regelein, Freising

Absolut rücksichtslos sei das, sagt ein Vöttinger Bürger: Als er und andere Bewohner des Stadtteils sich am Sonntag zum Eisstockschießen bei den Weihern an der Thalhauser Straße - im Volksmund: "Uni-Weiher mit Geierstangen" - getroffen hätten, "waren wir sehr bestürzt über das, was wir da gesehen haben". Quer über den größeren der beiden Seen sei ein Damm aufgeschüttet worden, der diesen zerteile, schildert der Leser der Freisinger SZ. Seinen Namen möchte er nicht in der Zeitung lesen. Das sei eine mutwillige Landschaftszerstörung in einem idyllischen Naherholungsgebiet für die Bevölkerung, schimpft der Vöttinger weiter. Dass dort eine Fußgängerbrücke über die Thalhauser Straße entstehen soll, wisse er. "Aber das ist doch eine Planung mit der Brechstange", ärgert er sich. Die TU München habe schließlich einen Lehrstuhl für Landschaftsplanung: "Ist da keine Rücksprache gehalten worden?", fragt er. Tatsächlich seien auf dem Areal Wälle aufgeschüttet worden, sagt der Sprecher der TU München, Ulrich Marsch, aber schon im Dezember. Diese benötige man für eine provisorische Straße, die teilweise bereits gebaut wurde, um Baufahrzeugen die Zufahrt zu ermöglichen. "Allerdings werden diese Wälle nach Ende der Baumaßnahme wieder zurückgebaut", so Marsch. Natürlich sei alles mit dem Landratsamt und der Unteren Naturschutzbehörde abgesprochen, "wir wissen, dass wir uns in einem Naturerholungsgebiet bewegen".

Der Bau der neuen Campusbrücke, welche die Mensa und das Zentrale Hörsaalgebäude mit dem Hans Eisenmann-Zentrum für Agrarwissenschaften, das im Juli 2013 nördlich der Thalhauser Straße eröffnet worden war, verbinden wird, dauere voraussichtlich ein Jahr. "Begonnen werden soll im März und von daher wird sich das bis Frühjahr 2018 hinziehen. Wenn alles glatt läuft, ist die gesamte Maßnahme im März oder April 2018 fertig", erklärt Marsch. Die neue Fußgängerbrücke, eine Stahlbeton-Konstruktion, wird 177 Meter lang. Sie soll barrierefrei gestaltet werden, kann auch von Radfahrern benutzt werden und soll auf vier Pfeilern vom zentralen Campusplatz bis zur Terrasse des Hans Eisenmann-Zentrums führen. Der private Überführungsweg, der im Besitz der TU München und damit des Freistaates bleibt, soll zudem die neuen Parkplätze nördlich der Thalhauser Straße besser erreichbar machen, wie der TU-Sprecher sagt.

Eine Untersuchung hatte ergeben, dass die Thalhauser Straße an dieser Stelle sehr häufig gequert wird. Einer auch diskutierte Querung mit Hilfe einer Ampel oder eines Zebrastreifens wurde deshalb aus ordnungs- und verkehrsrechtlicher Sicht nicht zugestimmt. Ausschlaggebend für den Bau der Campusbrücke war schließlich die Zusicherung der TU München, den Mehrbetrag von 582 000 Euro zu übernehmen. Der Planungsausschuss der Stadt Freising hatte dem Projekt bereits im vergangenen Juli grünes Licht erteilt.

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