Bauprojekt:Neue Steinparkschulen mit gewaltigen Ausmaßen

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Das Münchner Architekten-Duo Arnd Rudolph und Stefanie Fuchs hat den Entwurf in Kooperation mit Martin Werner von der Raum und Bau Planungsgesellschaft erarbeitet. (Foto: Marco Einfeldt)

Planer präsentieren einen Zwischenbericht zum größten Hochbauprojekt, das es in Freising je gab. Im März soll es eine konkrete Kostenschätzung geben - derzeit liegt sie bei 65 Millionen Euro.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

900 Essen, die täglich in der Mensa in drei Schichten ausgegeben werden, eine Aula, in der bis zu 460 Zuschauer Platz finden können, und 450 Radabstellplätze. Zahlen wie diese verdeutlichen die ungeheure Dimension des Steinparkschulen-Projektes der Stadt Freising. Wegen der Größe und Komplexität dieses Projektes wurde dem Kulturausschuss am Dienstag von den Planern ein Zwischenbericht vorgelegt. Klar scheint schon jetzt, es wird wohl schwierig, den Kostenrahmen einzuhalten.

Im Raum standen zuletzt immer 65 Millionen Euro für das größte Hochbauprojekt in der Geschichte Freisings. Erste belastbare Aussagen zu den Kosten können zwar wohl erst im März 2018 gemacht werden, wenn der Vorentwurf präsentiert wird. Robert Naujokat von der Stadtverwaltung sagte aber in der Sitzung am Dienstag, dass mögliche Einsparungen durch Optimierungsmaßnahmen nach wie vor zentrales Thema der Vorentwurfsplanung seien. Auch weil es seit der Auslobung zum Wettbewerb bis jetzt zu wesentlichen Veränderungen bei der Gebäudegröße gekommen sei. Ist man bei der Auslobung noch von 22 000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche ausgegangen, waren es beim Siegerentwurf des Münchner Architekten-Duos Arnd Rudolph und Stefanie Fuchs bereits 22 300 Quadratmeter.

"Die vom Stadtrat beschlossenen Klassenzimmergrößen von 75 Quadratmetern wollen wir auf alle Fälle halten"

Aktueller Stand der Planungen sind 23 500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Allein daraus resultierten in der Regel zwangsläufig Mehrkosten, die derzeit auch hier absehbar seien. Gespart werden soll, ohne die Qualität und das Raumprogramm der neuen Schule wesentlich zu reduzieren. "Die vom Stadtrat beschlossenen Klassenzimmergrößen von 75 Quadratmetern wollen wir auf alle Fälle halten", versicherte Naujokat. Der Siegerentwurf sieht neben einem großzügigen Freibereich mit begrünten Pausen- und Sportflächen eine Turnhalle mit Tribüne vor.

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Die Halle soll auch Vereinen zur Verfügung stehen. Eine Mensa, eine Aula, der Ganztagesbereich und die Fachräume sind in den unteren Geschossen untergebracht und werden von den zwei Schulen gemeinsam genutzt. Einsparpotenziale sehen die Planer bei der Gestaltung des Treppenhauses sowie bei der Größe der Tiefgarage und Fahrradkeller. Auch bei der Gestaltung der Außenanlage sehen sie Spielraum. Ausgestattet wird die Schule auch mit einem ausgeklügelten Lüftungssystem. Denn dass man nach der Unterrichtsstunde einfach das Fenster öffnet und so das Klassenzimmer mit frischer Luft versorgt, das ist nicht mehr der neueste Stand der Technik. "Das haben wir zwar alle erlebt und aus uns ist auch jeder was geworden, aber heute geht das nicht mehr", sagte Elmar Wich vom Büro Frey Donabauer Wich. Die Co2-Werte im Raum seien dann viel zu hoch.

Beim Lüftungssystem wurden drei verschiedene Varianten untersucht. Auch hier wurde bei der Auswahl auf die Wirtschaftlichkeit geachtet. Doch sollen die empfohlenen Co2-Grenzwerte eingehalten werden. Im Sommer soll es in der Schule mit den großen Fenstern außerdem nicht zu warm und im Winter nicht zu kalt sein. Ein Anschluss an das Fernwärmenetz soll eine günstige und umweltfreundliche Heizform garantieren. Zur Ausstattung einer modernen Schule gehören natürlich auch Glasfaserkabel und eine Wlan-Verbindung in jedem Klassenzimmer. 2022 soll die Schule fertig sein. Die Möglichkeit, auf dem Dach der neuen Schule eine eigene Fotovoltaikanlage zu errichten, erläuterte Markus Schweiger. Das sei jedoch ein eigenständiges Projekt und müsse darum auch gesondert beschlossen werden.

© SZ vom 07.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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