Bau des neuen Kindergartens:Schritt für Schritt

Arbeiten in Moosburg müssen in Einzelgewerken ausgeschrieben werden. Die Bürgermeisterin ist überzeugt, dass der Zeitplan dennoch zu halten ist

Von Alexander Kappen, Moosburg

Die Zusage der Regierung von Oberbayern über einen Zuschuss von 705 000 Euro für den Bau des neuen Kindergartens im Wohngebiet Georg-Schweiger-Straße liegt seit Ende Juni vor. Auch die Baugenehmigung ist im Moosburger Rathaus im August eingegangen. Allerdings darf die Stadt die Leistungen nicht an einen Generalunternehmer vergeben, wie es angedacht war, teilte Bürgermeisterin Anita Meinelt jetzt in einer Pressemeldung mit. Nach Auskunft der Regierung von Oberbayern bekommt die Stadt bei einer kompletten Vergabe der Bauleistungen an einen Generalunternehmer nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) keine Fördermittel. Auch der zeitliche Vorteil, der dadurch entstehen könnte, sei "als Begründung nicht zulässig", so Meinelt.

Der Zeitplan für den Bau des 1,9 Millionen Euro teuren, dreigruppigen Kindergartens, dessen Träger die evangelische Kirche sein wird, musste bereits einmal korrigiert werden. Ursprünglich war davon die Rede, das Gebäude bis Ende dieses Jahres zu errichten. Im April erfuhren die Stadträte dann, dass der ebenerdige Modulbau mit Flachdach wohl erst bis September 2016 fertig wird. Dieser Termin sei trotz Ausschreibung nach Einzelgewerken "nach jetzigem Stand zu schaffen, im März können wir dann sagen, wie wir im Bauzeitenplan liegen", teilte Meinelt der SZ am Freitag mit: "Die Eltern brauchen sich keine Sorgen zu machen."

Nachdem die Baugenehmigung im Rathaus eingegangen war, "fanden Gespräche mit der Regierung zur Abstimmung der Förderung statt", wie die Bürgermeisterin schilderte. Dabei habe die VOB-Stelle "die Regelvergabe mit Einzelgewerken" empfohlen. Als zusätzliches Argument für eine Ausschreibung der Einzelgewerke nennt Meinelt die als Generalunternehmen in Frage kommenden Firmen, die nach Einschätzung der Regierung wegen der sich verschärfenden Asylproblematik und des steigenden Bedarfs an Flüchtlingsunterkünften überlastet seien. "Daher ist zu befürchten, dass es zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann und Mehrkosten zu erwarten sind", schreibt die Bürgermeisterin. Zudem sei die Wartezeit bis zum Baubeginn aktuell nicht kalkulierbar. Nach Erfahrungen der Regierung seien "Preissteigerungen um bis zu 30 Prozent zu verzeichnen".

In jedem Fall ist es nun gemäß der Baugenehmigung erforderlich, das Bauvorhaben mit Einzelgewerken auszuschreiben. Die Bürgermeisterin sieht darin auch einen "Vorteil für das Handwerk und das heimische Gewerbe". Die Aufteilung in Einzelgewerke trägt ihrer Ansicht nach " zur Förderung des regionalen Mittelstandes bei". Als nächster Schritt sollen nun Vergleichsangebote eingeholt und dann ein Tragwerkplaner beauftragt werden. Zudem müssen die Verträge sowie die Bauzeit und -kosten an die Ausschreibung mit Einzelvergaben angepasst werden.

Die ersten Ausschreibungen sollen voraussichtlich Ende Oktober versendet werden. Der Baubeginn für die Erdarbeiten und die Bodenplatte ist nach Auskunft von Meinelt noch Ende 2015 geplant, hängt aber von der Witterung und der Verfügbarkeit der Firmen ab. "Höhere Baunebenkosten sollen durch eine Ausschreibung der Hauptgewerke im Winter kompensiert werden."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: