Bahnunterführung in Eching:Endstation für Schmierereien

Zu dunkel und ständig verschmutzt: Den Echingern ist die Bahnunterführung seit Jahren ein Dorn im Auge - nun sagt Bürgermeister Riemensberger (CSU) den Graffiti-Künstlern erneut den Kampf an.

Klaus Bachhuber

Seit Jahren wird in der Gemeinde Eching schon über die Zustände in der Bahnunterführung debattiert. Geklagt wird vor allem über mangelnde Sauberkeit. Vielen ist es dort auch zu dunkel. Besondere Aufmerksamkeit wird diesem Thema vor allem zu Wahlkampfzeiten gewidmet, wenn die jeweiligen Kandidaten versprechen, dass sich die unhaltbaren Zustände dort nach der Wahl zum Positiven wenden werden. Das ist auch in diesem Jahr wieder der Fall.

Bahnunterführung in Eching: Die Echinger Bahnunterführung: Kaum hat eine Spezialfirma die Grundreinigung vorgenommen, haben eifrige Sprayer schon wieder ein Graffiti angebracht.

Die Echinger Bahnunterführung: Kaum hat eine Spezialfirma die Grundreinigung vorgenommen, haben eifrige Sprayer schon wieder ein Graffiti angebracht.

(Foto: region.frs)

Die bereits dritte Grundreinigung und Streichung der Unterführung im Bahnhofsbereich in diesem Jahr hat nun der amtierende Echinger Bürgermeister Josef Riemensberger (CSU) dazu genutzt, um seine Wahlkampfaktivitäten um das Standardengagement auszuweiten. Den stetigen Graffiti in der Passage soll nun mit Dauersauberkeit zu Leibe gerückt werden, kündigte er kürzlich an: "Jede Schmiererei wird künftig sofort überstrichen."

An die 4000 Euro kostet die Gemeinde Eching so eine Intensivreinigung, wie sie vor einigen Tagen wieder einmal vorgenommen wurde. Von einer Spezialfirma werden die Fliesen gereinigt, der Gemeindebauhof streicht die Wände dann wieder neu.

Als weitere Verbesserung sollen neue Leuchten installiert werden, die bessere Beleuchtungswerte liefern sollen, da mit den aktuellen Leuchtkörpern die einschlägigen Richtwerte knapp verpasst werden. Gemeinde und Bahn verhandeln hier noch über die Kostenteilung.

Mehr Licht, mehr Sauberkeit, mehr Schutz - abgesehen von kosmetischen Maßnahmen können diese Wahlkampf für Wahlkampf artikulierten Grundbedürfnisse freilich in dem engen Graben aus den 70er Jahren kaum erreicht werden. Mittelfristig plant das Rathaus daher neue Querungsmöglichkeiten. Die bei der Anlage des S-Bahnhofs Anfang der 70er abgezwickte Bahnhofstraße soll mit einer Bahnunterführung wieder mit ihrer einstigen Verlängerung, der Günzenhausener Straße, verknüpft werden. Und am Ostende des Bahnsteigs soll die Böhmerwaldstraße mit einer weiteren Unterführung unter der Bahn nach Norden führen.

Die bereits in gültigen Bauleitplänen der Gemeinde verankerten neuen Querungen werden derzeit an die Anforderungen der Bahn an barrierefreie Bahnsteigzugänge angepasst. So will die Gemeinde das städtebauliche Anliegen einer Ortsteilverbindung über die Gleisgrenze hinweg gleich mit der Erschließung der Bahnsteige verbinden und so die ungeliebte Unterführung unter den Bahnsteigen überflüssig machen.

Die geplante neue Unterführung zwischen Bahnhof- und Günzenhausener Straße soll auch für den PKW-Verkehr tauglich sein; in der Verlängerung der Böhmerwaldstraße ist eine reine Fuß- und Radwegunterführung geplant. In den aktuell noch gültigen Plänen ist diese Unterführung ein Teil einer einmal vorgesehen Verlagerung des gesamten Bahnhofs nach Osten.

Allerdings ist dieses einstige Fernziel derzeit wieder zur Diskussion gestellt. Wenn sich der ganze Ort ausschließlich nach Westen entwickelt und dort zum Beispiel seit der Zeichnung der Verschiebungspläne auch zwei neue Schulen entstanden sind - ist es dann überhaupt noch sinnig, den Bahnhof davon weg nach Osten zu verschieben? In den kommenden Wahlkämpfen der nächsten Jahre wird darüber bestimmt noch viel geredet werden müssen.

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