Süddeutsche Zeitung

Ausschusssitzung in Freising:Keiner soll zurückbleiben

Der Landkreis fördert die Ausbildung an der Berufsschule.

Von Peter Becker, Freising

Kein Jugendlicher soll beruflich auf der Strecke bleiben. Deshalb fördert der Landkreis Freising die Ausbildung der Heranwachsenden an der Freisinger Berufsschule. Im Haushaltsjahr 2021 sollen deshalb nach dem Willen des Schulausschusses des Kreistags bis zu 180 000 Euro für vier Klassen im Berufsintegrationsjahr für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz und für eine Berufsvorbereitungsklasse "Neustart" enthalten sein. Die Berufsschule arbeitet mit Kooperationspartnern zusammen. Der Landkreis muss die entsprechenden Stellen ausschreiben. Landrat Helmut Petz (FW) wird beauftragt, die günstigsten Angebote auszuwählen.

Samuel Fosso (FSM) lobte die Ausgaben als "ausgesprochen wichtig" und "gut investiertes" Geld. Landrat Petz meinte, der Landkreis bewege sich da in "gewohntem Fahrwasser". In der Tat hat dieser in den vergangenen Jahren die Ausbildung von Jugendlichen stets unterstützt. An der Berufsschule gab es im Schuljahr 2019/2020 zwei Berufsintegrationsvorklassen für Flüchtlinge und Asylbewerber, zwei Folgeklassen, eine Deutschklasse - für diese alle übernimmt der Freistaat die Ausschreibungen - und vier Klassen im Berufsintegrationsjahr. Bei einem erfolgreichen Besuch der Klassen können die Schülerinnen und Schüler den Mittelschulabschluss erwerben. Ein Novum ist die Vorbereitungsklasse "Neustart". Sie ist Schülerinnen und Schülern mit intensiverem Betreuungsbedarf vorbehalten. Etwa solchen, die durch Drogenkonsum oder häufige Absenzen auffällig geworden sind.

Zusätzlich tritt im Schuljahr 2020/2021 eine Neustrukturierung der Berufsvorbereitung in Bayern in Kraft. Alle berufsschulpflichtigen Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz sollen in Vollzeitangeboten mit verpflichtenden Berufspraktika und sozialpädagogischer Betreuung unterkommen. Diese soll nicht mehr nur auf die Zeit mit dem Kooperationspartner und dem Unterricht an der Berufsschule beschränkt bleiben, sondern auf aufsuchende Jugendarbeit ausgeweitet werden.

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Quelle:
SZ vom 09.07.2020/lada
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