Ausblick:Ein Jahr im Zeichen des Wassers

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In Haag dreht sich 2018 vieles um die Erweiterung der Kläranlage sowie den Bau von Rückhalte- und Überlaufbecken

Von Katharina Aurich, Haag

Die "Wasserthemen" werden in diesem Jahr wohl einen großen Teil der Arbeitszeit von Bürgermeister Anton Geier in Anspruch nehmen. Die Kläranlage wird modernisiert und erweitert, Regenrückhaltebecken werden gebaut, und außerdem ist die wasserrechtliche Genehmigung für die Einleitung von Oberflächenwasser aus den vor 30 Jahren entstandenen Wohngebieten in Bäche ausgelaufen.

Während man damals kein Problem darin gesehen habe, dass das Regenwasser von den versiegelten Flächen - Einfahrten, Gehwegen und Straßen - durch Gullis aufgefangen wurde und dann durch Rohre in Bäche floss, sehe man dies heute kritischer, sagt der Bürgermeister. Zum Beispiel führe Starkregen öfter dazu, dass das Regenwasser im Wohngebiet "In der Leiten" den kleinen Marchenbach über die Ufer treten lasse. Vermutlich werde auch hier ein Bauwerk oder ein Staukanal nötig, um das Regenwasser zurückzuhalten, sagt Geier. Am allerbesten wäre es, das Wasser würde gleich vor Ort versickern und gar nicht erst abfließen.

Im Nachbartal des Marchenbachs, im Plörnbachtal, sind bereits seit Jahren mehrere kleine Regenrückhaltebecken geplant. Allerdings kommen hier die Wassermassen nicht aus versiegelten Wohngebieten, sondern aus dem großen, landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebiet des Bachs. Da sich die Vorschriften immer wieder änderten, mussten die Pläne ständig angepasst werden. Aber in diesem Jahr sei es endlich soweit, die Gemeinde könne die Arbeiten ausschreiben, so Geier.

Ähnlich sehe es bei der Kläranlage aus. Seit sechs Jahren werden Konzepte für deren Erweiterung und Modernisierung entwickelt und wieder verworfen. Die Genehmigung habe sich auch deshalb verzögert, weil die Kläranlage im Überschwemmungs- und im Naturschutzgebiet liege, wo zahlreiche Einschränkungen gelten. "Ständig kamen neue Auflagen dazu", erklärt Geier. Er hoffe jetzt, "dass alles gut geht" und heuer endlich bei laufendem Betrieb mit dem Umbau begonnen werden könne. Die Kläranlage erhält ein zusätzliches neues Kombibecken sowie ein neues Gebäude für die Technik, so dass die Klärleistung auf 4600 Einwohnergleichwerte erhöht und damit für die kommenden Jahre ausreichen wird. Rund zwei Millionen Euro investiert die Kommune mit ihren rund 3000 Einwohnern heuer in die Abwasserentsorgung. Die Genehmigung für die Erweiterung der Kläranlage beinhaltet auch die Verpflichtung, am Marchenbach ein neues Regenüberlaufbecken mit 500 Kubikmetern Fassungsvermögen zu bauen, damit dort bei Starkregen das Regen- und Abwasser aus dem Kanal-Mischsystem aufgefangen werden kann, so dass es nicht die Kläranlage überlastet. Außerdem wird der Marchenbach, der bisher in einer geraden Betonrinne fließt und in den Amperkanal mündet, ein Stück weit renaturiert und aufgeweitet, so dass er größere Wassermengen aufnehmen kann.

Ein weiteres großes Thema sei in diesem Jahr die Gewinnung von Bauland für Einheimische, berichtet der Rathauschef. Dafür liefen Verhandlungen, noch sei aber nichts entschieden. Die Haager Schulkinder können sich von Frühjahr an über die sanierte Schulsportanlage freuen, die während des Hochwassers 2013 beschädigt wurde und jetzt im Zuge des Sportheimneubaus saniert wird. Außerdem wird sich die Marina-Thudichum-Grundschule am Förderprogramm für eine Ausstattung mit modernen Medien beteiligen. Für den Kindergarten und die Krippe sucht die Gemeinde auch heuer wieder Personal, dies sei ein Dauerbrenner, da der Markt für Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen nahezu leer gefegt sei, so Geier. Erfreuliches gebe es von der Breitbandversorgung zu berichten, der Ausbau in der Gemeinde werde heuer abgeschlossen. Dann seien alle Haushalte mit einem schnellen Internetzugang versorgt.

© SZ vom 15.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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