Ausblick auf das Jahr 2021 in Haag:Investition in die Zukunft

Ausblick auf das Jahr 2021 in Haag: Thomas Günther (links) hat die Bäckerei Wagner in Haag von der Gemeinde gepachtet und führt den Betrieb dort fort - sehr zur Freude von Bürgermeister Anton Geier (rechts).

Thomas Günther (links) hat die Bäckerei Wagner in Haag von der Gemeinde gepachtet und führt den Betrieb dort fort - sehr zur Freude von Bürgermeister Anton Geier (rechts).

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Gemeinde hat die ehemalige Bäckerei Wagner gekauft, an einen Nachfolger verpachtet und deren Bestand gesichert. Der Kauf des zugehörigen Grundstücks bietet neue Möglichkeiten für die Entwicklung der Ortsmitte

Von Katharina Aurich, Haag

Zum Jahresanfang ist der Gemeinde wieder einmal ein wichtiger Immobilienkauf in der Ortsmitte gelungen. Sie erwarb das rund 1000 Quadratmeter große Grundstück an der Plörnbacher Straße samt dem Gebäude der ehemaligen Bäckerei Wagner. Dies sei eine Investition sowohl in die Gegenwart als auch in die Zukunft, erklärte Bürgermeister Anton Geier während eines Ortstermins. Denn durch den Kauf sei nach dem Tod von Konditormeister Sigi Wagner im vergangenen Jahr der Bestand der Bäckerei gesichert.

Die Gemeinde hat sie nun seit 1. Januar an den 27-jährigen Bäckermeister Thomas Günther verpachtet. Alle sieben Mitarbeiter wurden übernommen. Günther, der in der Bäckerei Schraffstetter in Mauern sein Handwerk erlernte, bietet ein vielfältiges, aus regionalen Zutaten hergestelltes Sortiment an, wie er sagt. Die Gemeinde sei froh, dass ein junger Bäckermeister weitermache, betonte der Rathauschef.

Der Grundstückskauf ermöglicht der Kommune aber auch, in Zukunft eine große Fläche in der Ortsmitte zu gestalten. Denn direkt neben dem Gelände der ehemaligen Bäckerei Wagner befindet sich der "Alte Wirt" samt Umschwung, den die Gemeinde vor zehn Jahren ersteigerte und sanierte. Hier befindet sich heute die Krippe. Auch die unbebaute Fläche zwischen der Bäckerei und dem "Alten Wirt" erwarb die Kommune, so dass nun eine rund 3000 Quadratmeter große Fläche im Ortszentrum im Besitz der Gemeinde ist. Dies erlaube der kommenden Generation, das Ortszentrum zu gestalten und weitere Gebäude zu errichten, beschreibt Geier.

Finanziell könne die Kommune den Kauf gut stemmen, obwohl sie dafür einen großen Teil ihrer Rücklagen aufbrauche, sagt der Bürgermeister gelassen. In diesem Jahr werde vermutlich die Gewerbesteuer ein wenig zurückgehen und die Einnahmen stagnieren, schätzt er. Auf die Bürger komme heuer die Abrechnung der Kläranlagensanierung und damit verbunden eine Erhöhung der Abwassergebühren zu. Wie diese Beitragsberechnung genau aussehen werde und wie hoch die Gebühren für den einzelnen Bürger ausfallen könnten, entscheide der Gemeinderat, so Geier.

Das neu gewählte Gremium hat im Mai 2020 seine Arbeit aufgenommen. Eigentlich hätten sich die Räte schon längst zu einem Gemeindeentwicklungsseminar treffen sollen, aber dieses musste coronabedingt verschoben werden. Da das Ganze in Präsenzform stattfinden soll, hofft Geier nun, dass sich die Kommunalpolitiker im Sommer treffen können, um Visionen für die Entwicklung der Gemeinde für die kommenden fünf Jahre zu erarbeiten. Sei dies nicht möglich, müsse man sich über ein digitales Format für diesen Workshop Gedanken machen.

Vorangehen wird es in diesem Jahr mit dem Baugebiet an der Graf-Lodron-Straße. Nachdem die Grundwasserstände in dem torfigen Untergrund ein Jahr lang ausführlich gemessen worden sind, wird die Gemeinde nun als erstes die Straße planen, um das Gelände zu erschließen. Dann wird der Bebauungsplanentwurf mit den Gemeinderäten abgestimmt. Einen Teil der Grundstücke werde die Kommune im Einheimischenmodell vergeben und auch ein Mehrfamilienhaus bauen, um Wohnraum zu schaffen, schildert der Rathauschef. Da die Gemeinde kontinuierlich wachse, "werden wir uns auch über die Kinderbetreuungseinrichtungen Gedanken machen und überlegen, was wir langfristig brauchen", sagt Geier. Die Mittagsbetreuung benötige entweder größere Räume oder die Gemeinde werde einen Hort bauen, sagt er mit Blick in die Zukunft.

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