Aus Platzmangel:Anbau an die Schule

Mittagsbetreuung soll zusätzliche Räume erhalten

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Die Grundschule in Kranzberg soll möglichst schnell erweitert werden, damit die Mittagsbetreuung zusätzliche Räume erhält. Mit 7 zu 6 Stimmen votierten die Gemeinderäte für einen Antrag von Kranzberger Gemeindeliste, CSU und SPD. Ziel ist es, drei Räume mit 100 bis 120 Quadratmetern zu schaffen für die Hausgabenbetreuung, als Spielraum und als Rückzugsmöglichkeit. 335 000 Euro sollen für Planung und Bau im Haushalt 2019 berücksichtigt werden - Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) bezweifelte aber, dass dieser Betrag ausreichen wird.

Fast 60 Kinder nutzen in Kranzberg das Angebot der Mittagsbetreuung an der Schule. Dafür stehen allerdings nur zwei Räume zur Verfügung. Die Lärmbelastung sei enorm, schilderte Schulleiterin Heike Hartmann in der Sitzung. Eine Betreuerin habe deswegen vor kurzem gekündigt - sie arbeite nun an einer anderen Schule.

Hammerl hatte als schnelle Lösung zur Entzerrung der Situation in der vorangegangenen Sitzung vorgeschlagen, die 19 Kinder aus Thalhausen an ihrem Wohnort zu betreuen. Für zwölf der Grundschüler könnten sich die Eltern dies vorstellen, sofern sie direkt nach der Schule mit dem Bus nach Thalhausen gebracht werden. Eine Unterbringung wäre im Jugendhaus Sankt Anna möglich. Allerdings muss die Kostenfrage noch geklärt werden. Außerdem wäre in diesem Fall eine Erzieherin notwendig. Der Markt aber ist leergefegt. Auf eine Stellenausschreibung für das Kinderhaus in Kranzberg sei keine einzige Bewerbung eingegangen, schilderte der Bürgermeister. Er will nun die Details für eine solche Lösung klären. Auch Hammerl plädierte aber dafür, ebenso wie die befragten Eltern, grundsätzlich die Planung eines Anbaus anzustoßen. Martin Oberprieler (KGL) betonte aber, "wir müssen jetzt etwas tun", die Gemeinde müsse für eine "Schule der Zukunft" planen.

Die Antragsteller schlagen eine Modulbauweise vor, die sich schnell umsetzen lässt. Für eine Betriebszeit von sechs bis zehn Jahren könnte ein Anbau an der Ostseite errichtet werden oder als Alternative eine auskragende Aufstockung im Süden direkt am Eingang. Monika Mühl (FWG) wandte ein, dass ihr beide Varianten nicht gefielen. Sie warnte davor, das Schulgebäude zu "verschandeln".

Wie eigentlich immer, wenn es um die Schule geht, gerieten sich FWG auf der einen und KGL, CSU und SPD auf der anderen Seite kurz in die Haare. Anton Westermeier (KGL) meinte, dass man seit drei Jahren um die Raumnot der Mittagsbetreuung wisse, dass aber nichts passiert sei. Auch der vor eineinhalb Jahren ohne Diskussion abgeschmetterte FWG-Antrag zum Bau einer Sporthalle kam wieder aufs Tapet. In dem Gebäude wären auch Räume für die Mittagsbetreuung vorgesehen gewesen, sagte Silvia Tüllmann (FWG). "Wenn wir damals angefangen hätten, darüber zu sprechen, hätten wir wesentlich eher eine vernünftige Lösung bekommen." Alles andere seien bodenlose Unterstellungen. Nun läuft alles auf einen Anbau an die Schule hinaus, die Gemeinde lässt eine Planung erstellen.

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