15 Geschäfte in Freising sind es schon, die den blauen Aufkleber an ihrer Ladentür haben. Er signalisiert, dass freundliche Menschen hinter der Verkaufstheke durstigen Passanten deren Wasserflasche mit Leitungswasser auffüllen. Der Name der Aktion ist Programm: "Refill."
Initiator ist der Weihenstephaner Student Simon Horvath. Er kannte das Programm aus Hamburg. Also sprach er auch in Freising Ladenbesitzer an, die Resonanz war groß, wie er feststellte. Oberstes Ziel dabei ist die Müllvermeidung. Ist eine Plastikflasche leer, muss sie nicht gleich in den Abfall, man kann sie auch auffüllen, sogar gratis in einem Laden. Wo das möglich ist, zeigt der blaue Aufkleber "Refill Freising".
Auch Kathi Zanker vom Bioladen "Lebenslust" am Rindermarkt ist dabei, allerdings mit ein wenig Bauchschmerzen, wie sie betont: "Ich finde es schade, dass es überhaupt Aufkleber braucht. Weil eigentlich ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass jemand hier seine Flasche auffüllen kann." Müllvermeidung wird in ihrem Laden auch ansonsten ganz groß geschrieben. Es gibt 30 Spender für Trockenware und 14 Kanister Wasch- und Reinigungsmittel, von denen Kunden in Mehrweggefäße umfüllen. Und wenn der blaue Aufkleber mit dem Tropfen auch nur eine Plastikflasche weniger in Umlauf bringe, so Kathi Zanker, "dann hat es sich schon gelohnt".
Für eine gute Sache hält die Aktion auch Monika Stanglmeier vom Spielwarenladen Hölzlkramer an der Ziegelgasse. Ein Durstiger sei schon da gewesen, erzählt sie, "ein Packerlfahrer hat seine Flasche aufgefüllt". Da nur Leitungswasser gereicht werde, mache man der örtlichen Gastronomie keine Konkurrenz. Die Nachfrage freilich, schätzt sie, werde erst im Sommer so richtig steigen, derzeit hätten die Passanten wohl nicht so viel Durst. Welche Läden noch mitmachen, ist im Internet nachzulesen (refill-deutschland.de/freising).