Süddeutsche Zeitung

Aufstellungsbeschluss für  Bebauungsplan:Siedlung voller Sonnenhäuser

Stadt Moosburg bekommt ein neues "Leuchtturmprojekt"

Von Alexander Kappen, Moosburg

Die Stadt Moosburg wirbt gerne mit ihrem Image als "Solarstadt" - und als solche bekommt sie ein neues "Leuchtturmprojekt", wie es Dritter Bürgermeister und Energie- und Umweltreferent Michael Stanglmaier (Grüne) in der jüngsten Stadtratssitzung bezeichnete. Die zum Solarkollektoren- und Speichersystem-Hersteller Citrin Solar gehörende CS Wohnbau UG wird auf einem 10 500 Quadratmeter großen Grundstück zwischen der Egerlandstraße und dem Landschaftsschutzgebiet "Isartal" ein Wohngebiet mit insgesamt 32 Einheiten und ausschließlich Sonnenhäusern errichten. Der Stadtrat stimmte der Aufstellung eines entsprechenden, vorhabenbezogenen Bebauungsplans und der Durchführung im beschleunigten Verfahren zu. Mit einem so genannten Durchführungsvertrag soll die Umsetzung und Ausführung des Vorhabens geregelt werden.

Stadtrat und Architekt Rudolf Heinz, der als beteiligter Planer nicht an der Abstimmung teilnahm, sowie Citrin-Solar-Geschäftsführer Hanns Koller stellten das zuvor schon in den Fraktionen präsentierte Projekt im Gremium vor. Im Süden des Grundstücks sind eine Fläche für eine Kindertageseinrichtung und Geschosswohnungsbau vorgesehen. Daran schließen sich in der Mitte drei Reihenhausanlagen an. "Im Norden läuft das Wohngebiet Richtung Isarauen mit zwei Doppelhäusern locker aus", erläuterte Heinz. Nach Auskunft des Landratsamts liege das Grundstück übrigens im Innenbereich.

Die Wärmeversorgung erfolgt laut Koller in Form eines Mikro-Nahwärmenetzes durch ein bereits vorhandenes Hackschnitzelheizwerk auf dem angrenzenden Firmengelände von Citrin Solar. Der Strom kommt von den Sonnenkollektoren auf den südlich ausgerichteten Hausdächern. In der Projektbeschreibung wird die geplante Sonnenhaus-Siedlung als "weiterer Baustein für die Energiewende und Vorzeigewirkung für das Klimaschutzkonzept der Stadt Moosburg" bezeichnet. Dabei sollten "Wärme, Strom und Mobilität im Rahmen der Sektorenkopplung einbezogen werden". Das heißt, so Koller, man werde "auch den Bereich Elektromobilität abdecken, so dass Ladestationen für E-Autos nachgerüstet werden können".

Man wolle an dem Vorhaben nun "dranbleiben und zügig vorankommen". Dieses sei übrigens auch für die Firm Citrin Solar wichtig, weil man sich mit der Umsetzung solcher Sonnenhaus-Wohngebiete ein neues Geschäftsfeld neben dem Kerngeschäft der Kollektoren- und Speicher-Produktion erschließe.

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Quelle:
SZ vom 27.07.2017
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