Aufführung im Bürgerhaus Zolling:Eintauchen in die Märchenwelt

Aufführung im Bürgerhaus Zolling: Ein altes, dickes Buch liegt auf dem Boden der Bühne im Zollinger Bürgerhaus. Es gehört zum Märchen "Die Schneekönigin", welches die Haager Ballettschule dort aufführte.

Ein altes, dickes Buch liegt auf dem Boden der Bühne im Zollinger Bürgerhaus. Es gehört zum Märchen "Die Schneekönigin", welches die Haager Ballettschule dort aufführte.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Haager Ballettschule entführt die Besucher ins Reich der "Schneekönigin"

Von Katharina Aurich, Zolling

Mit dem getanzten Ballettmärchen die "Schneekönigin" nach Hans Christian Andersen haben die kleinen und großen Tänzerinnen der Haager Ballettschule wieder einmal eine Inszenierung für alle Sinne auf die Bühne des Zollinger Bürgerhauses gebracht. Außenstehende können wohl kaum ermessen, wie viel Arbeit Ballettschulleiterin Birgit Hoffmann-Rothe zusammen mit Sandra Uhlemann in diese Aufführung gesteckt hat, wie viele Probestunden, Ideen und Geduld mit den kleinen Eleven die beiden gezeigt haben.

Bereits Fünfjährige tanzten als Schneeflocken auf der Bühne, "wir haben die Choreografien für jedes Niveau unserer Schüler entwickelt, Sie sehen, wie es anfängt und wie sich unsere Schülerinnen entwickeln können", sagte Hoffmann-Rothe zur Begrüßung der Besucher. Es gehe nicht um perfekten Spitzentanz, sondern darum, dass jedes Kind seinen Fähigkeiten gemäß einen Teil der Geschichte tanzend erzählen könne. Nicht die Perfektion, sondern die Freude am Tanzen ist Hofmann-Rothe und Uhlemann wichtig.

Alle zwei Jahre studieren die beiden mit den Schülern ein großes Ballettereignis ein, für das die Bühne im Zollinger Bürgerhaus perfekt geeignet ist. Kein Wunder, dass die Zuschauerreihen auch dieses Mal voll besetzt waren, darunter waren auch viele Kinder und Jugendliche, die über das staunten, was ihre Altersgenossen leisteten. Mitreißende klassische Musik, ein stimmungsvolles Bühnenbild und stilvolle Kostüme rundeten die Aufführung der "Schneekönigin" ab.

Mehr als hundert große und kleine Schüler erzählten tanzend die zauberhafte Geschichte, die nur wenig verändert wurde. Zum Anfang flocht Hoffmann-Rothe einen Tanz zum Ohrwurm "Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt" ganz im Stil der Zwanzigerjahre als Intro ein, den die erwachsenen Ballettschülerinnen in passenden Kostümen aus jener Zeit präsentierten. Auch die erste Szene, in der Kinder auf ihre Handys starren, die dann ohrenbetäubend schrillten, war dem Original voran gestellt. Den Übergang zum Märchen markierte ein altes, dickes Buch, das auf der Bühne lag und die Kinder faszinierte - ein Plädoyer für das Lesen, die Fantasie und das Geschichtenerzählen in Zeiten, in denen die Digitalisierung längst in die Kinderzimmer eingezogen ist.

Das Märchen spielt in der Epoche des Biedermeier, dazu passten die Kostüme, die von verschiedenen Bühnen in ganz Bayern geliehen wurden, so dass sich die Tänzerinnen auch äußerlich samt ihren Frisuren auf eine Zeitreise begaben. Ein übriges taten die sorgsam ausgewählten, stimmungsvollen Fotos in warmen Farben, die den Hintergrund der Bühne bildeten.

Mit der "Schneekönigin" zeigten die Kinder und Jugendlichen der Ballettschule in Haag einmal mehr, wie viel in ihnen steckt - und schon jetzt freuen sich viele der Besucher auf die nächste Aufführung in zwei Jahren.

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