Auch viele Restaurants machen schon mit:Einsatz für gerechten Handel

Stadt Freising bemüht sich seit 2009 um die Auszeichnung mit dem Fair-Trade-Siegel - jetzt wird der Anspruch geprüft

Birgit Goormann-Prugger

Freising - Seit 2009 bemüht sich die Stadt Freising um die Auszeichnung mit dem Fair-Trade-Siegel. Bei Produkten mit dem Siegel wie Kaffee, Tee oder Säften haben Verbraucher die Gewissheit, dass die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Bauern und Beschäftigten durch faire Preise verbessert werden.

Außerdem sind illegale Kinderarbeit und Zwangsarbeit in den jeweiligen Produktionsländern verboten. Nach zahlreichen Aktionen der eigens dafür gegründeten Fair-Trade Steuerungsgruppe - bestehend aus Mitgliedern der Stadt, den Kirchen und des Eine-Weltladens - geht die Stadt nun davon aus, dass ihr das Siegel auch verliehen wird.

Ob Freising alle dafür nötigen Bedingungen erfüllt habe, werde zur Zeit von einer Kommission geprüft, so Alfred Dersch, Mitglied der Steuerungsgruppe. Dersch zeigte sich in dieser Sache zuversichtlich. Man mache sich jedenfalls schon mal Gedanken über die Gestaltung des Festaktes aus Anlass der Verleihung des Fair-Trade-Siegels an die Stadt Freising.

Danach könne sich die Stadt übrigens nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Die Kriterien dafür würden alle zwei Jahre erneut geprüft - und erfülle die Stadt Freising die Voraussetzungen nicht mehr, könne ihr das Siegel auch wieder aberkannt werden.

Wer sich offiziell als Fair-Trade-Stadt auszeichnen lassen will, muss unter anderem auch die örtliche Gastronomie, Schulen und den Einzelhandel mit ins Boot holen. In Freising würden mittlerweile elf Geschäfte sowie zwölf Cafés und Restaurants fair gehandelte Produkte anbieten, berichtete Kornelia Schredl, Vorsitzende des Eine-Welt-Ladens. Dazu gehörten beispielsweise die Q-Bar, Pasta & more, das Schneiders, das Nachtcafé und das Restaurant Schrödls. Großen Einsatz habe hier der Freisinger Wirtesprecher Alfred Schrödl gezeigt.

Die Freisinger Wirte planten beispielsweise im Sommer eine Kampagne, bei der ausschließlich mit regionalen und fair gehandelten Produkten gekocht werde. Auch in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen würden immer mehr fair gehandelte Produkte - beispielsweise Säfte - angeboten.

Auch Kornelia Schredl betonte, dass es mit der Verleihung des Fair-Trade-Siegels allein nicht getan sei. "Darauf kann man sich nicht ausruhen, dann geht die Arbeit erst richtig los", sagte sie. Beispielsweise will die Steuerungsgruppe jetzt auch noch mal auf Grund- und Hauptschule zugehen und sie für eine Beteiligung an der Aktion animieren. Bislang hatte die Arbeitsgruppe nur Rückmeldungen von weiterführenden Schulen erhalten.

Auch beim Uferlos-Festival sei man wieder mit einem Infostand vertreten, um auf die Notwendigkeit eines gerechten Welthandels aufmerksam zu machen, berichtete Rupert Widmann, Leiter des Hauptamtes und ebenfalls Mitglied der Fair-Trade-Steuerungsgruppe.

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