Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl 2020:Auer Bürgermeister Karl Ecker kandidiert nicht für weitere Amtszeit

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Karl Ecker, seit 1996 Bürgermeister von Au, kandidiert bei der Kommunalwahl im März nicht mehr für eine weitere Amtszeit. Seine Gesundheit gehe vor, so Ecker.

Von Peter Becker, Au

In der Marktgemeinde Au geht eine Ära zu Ende. Karl Ecker von der Freien Wählergemeinschaft (FWG), seit 1. Mai 1996 Erster Bürgermeister, hat in einer Pressekonferenz angekündigt, bei den bevorstehenden Kommunalwahlen im März 2020 aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zu kandidieren. Die Auer FWG hat bereits einen Kandidaten parat, der in Eckers Fußstapfen treten möchte. Der bisherige zweite Bürgermeister Hans Sailer will Rathauschef werden.

Er sei mit jeder Faser seiner Herzens Bürgermeister von Au, sagte der 56-Jährige. Sein Entschluss sei nach reiflicher Überlegung und internen Gesprächen gefallen. In den kommenden acht Monaten werde er selbstverständlich sein Amt in gewohnter engagierter Weise ausführen. Seit 1984 war Ecker in der Kommunalpolitik tätig, war zwölf Jahre lang Marktgemeinderat, ehe die Auer ihn zum Bürgermeister wählten.

Gerne hätte die FWG mit ihm sein 30. Dienstjubiläum gefeiert. "Meine ganz persönliche Vorstellung, noch weitere sechs Jahre als Bürgermeister tätig zu sein, vorausgesetzt ich würde wiedergewählt werden, kann ich nun aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr umsetzen", erläuterte Ecker. Sein Arzt habe ihm den Verzicht auf eine neue Amtszeit angeraten. Die vielen Projekte, die er in seiner Funktion als Bürgermeister vorantreiben und umsetzen konnte, hätten ihren gesundheitlichen Preis gefordert. Es stehe jedem frei, wie er mit seiner Gesundheit umgehen wolle. "Für mich heißt es jetzt, dass ich meine Gesundheit stabilisieren will", sagte Ecker.

Ecker wirbt für den zweiten Bürgermeister Sailer als Nachfolger

"Was mir aber den Abschied etwas erleichtert, ist, dass sich unser Zweiter Bürgermeister Hans Sailer, ein fähiger Mann meines Vertrauens, jetzt für dieses vielfältige und nervenaufreibende Amt zur Verfügung stellt." Sailer sei ein Glücksfall für Au, warb Ecker für seinen möglichen Nachfolger. Er rief die Bürgerinnen und Bürger der Marktgemeinde dazu auf, ihn bei der Kommunalwahl zu unterstützen. Auch indem sie auf der FWG-Gemeinderatsliste kandidierten. Sailer stelle sich mit seinem Wissen, seiner Kraft und vor allem seiner Persönlichkeit als Bürgermeister zur Verfügung. Er gehe davon aus, dass dieser überwältigend von der FWG als Bürgermeisterkandidat nominiert und dann am 15. März 2020 ebenso klar zum neuen Bürgermeister der Marktgemeinde Au gewählt werde.

Sailer selbst hat seit 18 Jahren einen Sitz im Marktgemeinderat inne, seit 2014 als Zweiter Bürgermeister. Seit zwölf Jahren ist er Kreisrat. Sailer sagte in seiner Rede, dass Ecker seit fast einem Vierteljahrhundert Bürgermeister der Marktgemeinde sei. Seine Kinder hätten noch nie einen anderen so bewusst erlebt. Ecker hinterlasse in Au deutliche Spuren, sagte Sailer. Als Projekte listete er den Marktplatz, die Umgehungsstraße, die Hopfenlandhalle, den Kindergarten "Am Vogelhölzl", die Kindertagesstätte, den Um- und Neubau der Grundschule und natürlich die Etablierung der Realschule auf. Er habe selbst viele dieser Unternehmungen in ihrer Entwicklung mitbegleitet, sagte Sailer. Er selbst hatte die Arbeit Eckers als Bürgermeister zunächst als Elternbeirat und Elternbeiratsvorsitzender in den Kindergärten mitverfolgt. In dieser Zeit sei jener auf ihn aufmerksam geworden und habe ihn dazu ermuntert, für den Gemeinderat zu kandidieren, rekapitulierte Sailer.

"Mir hat die Arbeit in der Kommunalpolitik immer Freude gemacht, weil man merkt, dass man mitgestalten kann", betonte Sailer. Die Rahmenbedingungen für eine Kandidatur stimmen für ihn. Die FWG inklusive der Vorsitzenden Erika Wittstock-Spona steht hinter ihm, die Verwaltung arbeitet zuverlässig und die Auer Finanzen sind solide. Sailer, der 62-jährige Lehrer an der Freisinger Fachoberschule/Berufsoberschule, sieht das Amt als Bürgermeister als neue Herausforderung. Der Siedlungsdruck rund um den Flughafen mit seinen Folgen für Wohnen, Verkehr und Infrastruktur werde zunehmen, meint er. Die dritte Startbahn müsse verhindert werden, um einen Kollaps in der Region zu vermeiden.

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