Mehr als zwei Tage lang hat ein schwer verletzter Autofahrer nach einem Unfall offenbar neben seinem Wagen im Dickicht gelegen, ohne dass er bemerkt wurde oder selber auf sich aufmerksam machen konnte. Am Dienstagvormittag gegen 10 Uhr hatte eine 54-Jährige aus dem Landkreis Freising der Polizei gemeldet, dass an der B301 bei Attenkirchen ein Fahrzeug im Straßengraben stehe, das man wegen der dichten Sträucher dort kaum erkennen könne. Tatsächlich fand die Polizei an der bezeichneten Stelle einen Unfallwagen - und den schwer verletzten 37-jährigen Fahrer daneben liegend.
Die Ermittlungen ergaben das Unfassbare: Der Mann war bereits am Sonntag gegen 6 Uhr morgens, also zwei Tage zuvor, auf der B301 von Attenkirchen in Richtung Zolling gefahren und wegen eines Sekundenschlafs zunächst rechts von der Fahrbahn und dann in den angrenzenden Graben geraten. Im Anschluss fuhr er über eine erhöhte Feldeinfahrt "und wurde mit seinem Fahrzeug in die Luft katapultiert", wie es im Polizeibericht heißt. Etwa zehn Meter weiter schlug der Wagen dann wohl in etwa zwei Metern Höhe in einen Baum ein und blieb unter diesem, vom Dickicht verborgen, stehen.
Wegen seiner Verletzungen und den widrigen Umständen an der Unfallstelle konnte der 37-Jährige nicht mehr eigenständig nach Hilfe suchen oder sich bemerkbar machen. Weil bei dem Unfall auch sein Mobiltelefon beschädigt worden war, konnte der Mann auch keinen Notruf absetzen, über ein automatisches Notrufsystem verfügte sein Fahrzeug nicht.
Die aufmerksame Autofahrerin, die den Unfallwagen schließlich bemerkte, dürfte dem 37-Jährigen das Leben gerettet haben. Er wurde ärztlich versorgt und anschließend in ein nahes Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr Attenkirchen war mit drei Fahrzeugen und 14 Helfern angerückt, um unter anderem den Weg zu dem verletzten Mann frei zu schneiden.