Atrraktivität soll wachsen:Leben findet Innenstadt

Durch den Umbau der alten Sparkasse zum Haus der Bildung als Initialprojekt ist Moosburg ins Städtebauförderprogramm von Bund und Ländern aufgenommen worden.

Alexander Kappen

Moosburg - Leerstehende Ladenräume, renovierungsbedürftige Häuserfassaden, Verlust der Nutzbarkeit als Ort für Wirtschaft und Kultur, zum Wohnen und Arbeiten, für Versorgung und Freizeit: Das sind Probleme, mit denen sich viele Stadt- und Ortszentren konfrontiert sehen. Betroffen ist auch die Moosburger Innenstadt, die nun allerdings mit der Umsetzung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) wiederbelebt werden soll. Am Dienstag gaben Bürgermeisterin Anita Meinelt, die Führungsriege des städtischen Bauamts und Vertreter der beauftragten Planungsbüros den offiziellen Startschuss.

Durch den Umbau der alten Sparkasse zum Haus der Bildung als Initialprojekt ist Moosburg ins Städtebauförderprogramm von Bund und Ländern aufgenommen worden. "Gott sei Dank sind wir nach vielen Bemühungen jetzt drin", stellte die Bürgermeisterin erleichtert fest. Die Förderung ist zunächst auf vier Jahre befristet. Als Mitglied der Programmsparte "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren/Leben findet Innenstadt" bekommt die Kommune nun staatliche Zuwendungen für Maßnahmen, mit denen sie die Stadtmitte aufwertet. Förderungsfähig seien sowohl das Entwicklungskonzept selbst als auch die daraus hervorgehenden Maßnahmen, betonte Volker Salm vom Büro Heinritz, Salm und Stegen. Dazu zählten nicht nur bauliche Arbeiten, sondern auch Marketingaktionen, die der Aufwertung des Standorts dienten. Zuschüsse gebe es zudem für einen aus der Verwaltung oder von extern kommenden "Kümmerer", der die Umsetzung koordiniere, so Salm.

Die Installation eines solchen Projektmanagers sei sinnvoll, weil Konzepte sonst erfahrungsgemäß "oft in irgendwelchen Schubladen verschwinden". Man arbeite derzeit an einer umfassenden Planung, die alle relevanten Aspekte wie Bevölkerungsentwicklung, Verkehr oder Einzelhandel berücksichtige, erklärt Salm. Großen Handlungsbedarf sieht er bei der Fassaden- und Immobiliensanierung sowie der Freiflächengestaltung, etwa auf dem Plan. Aber auch Straßen und Wege, die Anbindungen zum Bahnhof oder in die Isarauen seien ein zentrales Thema, sagt Jochen Gronle vom Büro Plankreis, das für den Bereich Städtebau und Grünordnung zuständig ist. Wichtig sei bei der ganzen Sache, "dass es ein Prozess ist", sagt Rafael Stegen vom Büro Heinritz, Salm und Stegen: "Wir wollen nicht längere Zeit an einem Konzept arbeiten und es danach vorstellen, sondern schon während der Erarbeitung mit der Umsetzung beginnen."

Bei allen Bemühungen sei die Kommune allerdings auch darauf angewiesen, "dass private und handeltreibende Immobilieneigentümer mitmachen", sagt Salm. Als finanzieller Anreiz könnte ein Projektfonds dienen: Für jeden Euro, der von privaten Akteuren eingezahlt wird, gibt die öffentliche Hand einen Euro dazu. Beim Werben um private Partner setzen Planer und Verwaltung auf möglichst große Transparenz und intensive Öffentlichkeitsarbeit. Im Schaukasten an der alten Sparkasse hängen bereits erste Informationen zum ISEK. Zudem sind Bürgerinformationsveranstaltungen und regelmäßige Veröffentlichungen auf der Internetseite der Stadt (www.moosburg.de) geplant.

Begleitet wird der Prozess von der so genannten Lenkungsgruppe. Ihr gehören neben der Bürgermeisterin auch Reinhard Dick und Herbert Held aus der Bauverwaltung sowie die Stadträte Gerd Beubl (SPD), Josef Dollinger (FW), Rudi Heinz (CSU) und Michael Stanglmaier (Grüne) an. Claudia Oehlerking als Geschäftsführerin der Marketing-Genossenschaft vertritt in der Lenkungsgruppe die Interessen der Privatwirtschaft. Themenbezogen sollen künftig auch private Akteure zu den Sitzungen der Gruppe eingeladen werden.

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