Asylantrag abgelehnt:TSV Eching kämpft weiter für "Hansi" aus Senegal

Asylantrag abgelehnt: Yakhya Diop, Fußballer des TSV Eching, genannt "Hansi", soll abgeschoben werden.

Yakhya Diop, Fußballer des TSV Eching, genannt "Hansi", soll abgeschoben werden.

(Foto: Marco Einfeldt)

Eingabe des Vereins wird vom Petitionsausschuss nicht behandelt

Von Petra Schnirch, Eching

Der TSV Eching kämpft weiter darum, dass Yakhya Diop, besser bekannt als "Hansi", in Deutschland bleiben darf. Der Petitionsausschuss des Landtags beschloss in der vergangenen Woche allerdings, eine entsprechende Eingabe des Vereins nicht zu behandeln - weil in diesem Fall noch ein Verfahren am Verwaltungsgericht München anhängig ist. Grünen-Abgeordneter Christian Magerl konnte sich mit seinem Vorschlag, die Entscheidung zu vertagen, nicht durchsetzen. Sollte der Senegalese vor Gericht scheitern, könnte der Verein aber eine neue Petition einreichen. Der Asylantrag des 20-Jährigen war Ende 2016 abgelehnt worden.

Bei der Sitzung des Ausschusses waren sowohl Yakhya Diop als auch TSV-Vorsitzender Rudolf Hauke anwesend. In einer emotionalen Rede begründete der Vereinschef, warum sich die "Zebras" so für "Hansi" einsetzen. Der TSV brauche den Stürmer unbedingt, sagte er. Zudem sei er gut eingebunden - dies sei nicht nur für ihn selbst, sondern auch für seine Mitspieler wichtig, die sich mit dem Thema Integration sonst nie so intensiv auseinandergesetzt hätten. Darüber hinaus sei Diops Vater, der sich politisch engagiert habe, ermordet worden. Gleichwohl gilt Senegal als sicheres Herkunftsland. Hauke weißt deshalb, dass es nicht einfach sein wird, eine Lösung zu finden.

Zum 1. September könnte "Hansi", der in einer Asylbewerberunterkunft in Hallbergmoos lebt, eine Ausbildungsstelle in einem großen Hotel antreten. Er hat dort bereits ein Praktikum gemacht, bisher aber keine Genehmigung bekommen. "Er ist prädestiniert für diesen Job", sagt Betreuerin Sybille Ewert, sie begleitete Hansi ebenfalls in die Ausschuss-Sitzung. Er spreche inzwischen gut Deutsch, außerdem Englisch und Französisch und sei sehr offen und kontaktfreudig. Das Landratsamt in Freising ist hier jedoch sehr strikt, wie Helferkreise immer wieder kritisieren. Im Landkreis München wäre es leichter, eine Ausbildungserlaubnis zu bekommen, davon ist Ewert überzeugt. In Freising wird eine solche nur gewährt, wenn der Flüchtling eine gute Bleibeperspektive hat, also etwa aus Syrien stammt. Dass er abgeschoben wird, muss Yakhya Diop derzeit aber nicht befürchten, das betonen Magerl und Benno Zierer (FW), ebenfalls Mitglied im Petitionsausschuss. Der Echinger Vereinschef will noch einen Anlauf beim Landratsamt unternehmen. Hansi habe bei den "Zebras" ein "Standing", er lache immer und helfe im Verein, schildert Hauke. "Er ist unser Sonnenschein".

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