Nur ganz kurz erinnerte Stadtrat Guido Hoyer bei der Aschermittwochsveranstaltung der Linken noch einmal an den OB-Wahlkampf im vergangenen Jahr. Damals habe er angesichts all der Wahlversprechen ironisch gefragt, ob denn eine Sanierung der Stadtfinanzen durch einen Goldmacher zu erwarten sei. Inzwischen sei die Wahl gelaufen, so Hoyer, ein Goldmacher sei nicht in Sicht, "aber es werden fleißig Geschenke ausgeschüttet".
So sei erst kürzlich der Bau der Eishalle beschlossen worden, obwohl er noch einmal teurer komme als erwartet, kritisierte der Linken-Stadtrat: Die Mehrheit habe sich einem Gutachten gebeugt, das auf einmal den Lärm der Eishockeyspieler am Abend als zu laut identifiziert habe. "Aber das mit den Gutachten in Freising ist ja ohnehin immer etwas mysteriös", bemängelte Hoyer weiter und führte als weiteres Beispiel den für das Hallenbad beschlossenen Standort am Rabenweg in Freising an. Dieser sei in einem ersten Gutachten als nicht geeignet bezeichnet worden, bevor ihn eine zweite Expertise dann empfohlen habe.
Dass die Stadt jetzt einen Großteil der alljährlichen Weihnachtsbeleuchtung bezahle, nannte Hoyer vor rund 15 Zuhörern im Hofbrauhauskeller ein "Weihnachtsgeschenk an die Efi", die mit ihren aktuellen Mitgliederzahlen gerade einmal 0,1 Prozent der Bevölkerung repräsentiere. Sogar die Stadträte würden - in seinem Fall ungefragt - beschenkt, ärgerte er sich weiter: Für die Renovierung der Rathausstühle würden 130 000 Euro ausgegeben.
Leider aber werde der Geldregen nicht auf alle Freisinger verteilt, so der Linken-Stadtrat in seiner Abrechnung mit der städtischen Finanzpolitik weiter: Immer noch müssten Menschen in Freising in städtischen Notwohnungen leben, bei denen sich die Toilette im Hausflur befinde. Hoyers bissige Forderung: Wenn man schon für Luxusprojekte wie Isarschleife und Isarsteg viel Geld ausgebe, um Touristen anzulocken, dann müsse man konsequent sein und die menschenunwürdigen Unterkünfte umwandeln: "In sehenswerte Ruinen einer fernen Vorzeit."