Süddeutsche Zeitung

Arbeitszeit:Kühler Biergarten, dampfige Küche

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Nikolaus Hainthaler schwitzt im Sommer an der Stoibermühle

Von Verena Bracher

Sommerzeit ist, wenn die einen mit vollgepackten Autos ans Meer pilgern und die anderen es sich im Schatten des Balkons gemütlich machen. Aber irgendwie muss der Laden ja weiter laufen. Die Freisinger SZ stellt in loser Folge Menschen vor, die auch dann arbeiten, wenn (fast) alle anderen in den Urlaub fahren.

"15, 16, manchmal 17 Stunden arbeite ich am Tag", erzählt Nikolaus Hainthaler, Betreiber des Biergartens Stoibermühle. Der ist schattig, liegt unter großen Kastanienbäumen und direkt am See. Meist im März, wenn sich die ersten Sonnenstrahlen blicken lassen, öffnen sich die Fensterläden vor der Essensausgabe. "Sobald es schön ist, geht der Betrieb los", sagt Hainthaler. Eigentlich hatte der gebürtige Erdinger eine Ausbildung als Agraringenieur gemacht, doch dann beschloss er am gleichnamigen See den Biergarten Stoibermühle zu eröffnen. Seit über 25 Jahren führt er nun das Geschäft. Viele Gäste kommen regelmäßig, die meisten Gesichter sind dem 65-Jährigen bekannt. Auch Badegäste kommen hin und wieder vom Weiher herüber, um sich bei ihm eine Stärkung zu holen oder sich bei einem kühlen Bier einen Moment auszuruhen.

In der Küche herrscht unterdessen eine fast unerträgliche Hitze. "30 Grad wären bei uns noch angenehm", sagt Hainthaler. Stattdessen arbeite er bei Temperaturen bis zu 50 Grad und "dampfiger" Luft. Unterstützung bekommt er von seiner Frau und mehreren Aushilfskräften. Vor allem die vielen Firmenfeste an den Wochenenden halten Hainthaler im Sommer auf Trab. Auch unter der Woche, zur Mittagszeit, gibt es immer einen großen Ansturm - dann kommen die Mitarbeiter umliegender Firmen und holen sich bei ihm eine Brotzeit, "alle auf einen Schlag". Besonders beliebt seien Wurstsalat und Obazda, aber auch Schnitzel und Calamari würden oft bestellt, sagt Hainthaler. Im Winter ist dann Urlaub angesagt. Am liebsten fährt Hainthaler für ein bis zwei Monate nach Thailand, dort kann er dann freiwillig schwitzen.

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Quelle:
SZ vom 17.08.2017
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