Apotheken:Ruhe nach dem Sturm

Vergangene Woche waren digitale Impfzertifikate sehr gefragt. Nun hat sich alles normalisiert

Von Melanie Katschko, Freising

Lieber das Smartphone zücken anstatt das gelbe Impfheft herauszukramen? Seit Montag vergangener Woche stellen ausgewählte Apotheken bundesweit digitale Impfzertifikate aus. Auch in den Apotheken in Freising gibt es einen großen Andrang.

"In der letzten Woche war die Nachfrage riesig", sagt eine Mitarbeiterin der Stadtapotheke Freising. "Wir konnten in den ersten Tagen nur einen Bruchteil der Impfzertifikate ausstellen, weil einfach die Leitungen völlig überlastet waren." Alles habe sich jedoch normalisiert. "Inzwischen ist die Menge an Anfragen aber machbar. Alles läuft in geordneten Bahnen."

Dieselben Erfahrungen hat auch die Prinz-Ludwig-Apotheke gemacht. "Unsere Server waren völlig überlastet. Jetzt hält sich zum Glück alles im Rahmen", sagt ein Mitarbeiterin der Apotheke.

Für das digitale Ausstellen des Impfpasses braucht man nur das gelbe Impfheft und den Personalausweis mitzubringen. "Wir benötigen den Vor- und Nachnamen und das Geburtsdatum der Person. Wichtig ist auch für uns zu wissen, wann und mit welchem Impfstoff die Zweitimpfung erfolgte", sagt die Mitarbeiterin der Prinz-Ludwig-Apotheke. Die Informationen werden an das Robert-Koch-Institut weitergeleitet. Das Ausstellen in den Apotheken dauert nur wenige Minuten. Für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt ist das digitale Impfzertifikat kostenlos.

Die Hof-Apotheke in der Innenstadt hat für die Bearbeitung der Dokumente einen zusätzlichen Raum eingerichtet. "Wir können die hohe Nachfrage bisher gut bewältigen", sagt Lisa Lettenmayer, die Inhaberin der Hof-Apotheke.

Der generierte QR-Code kann mithilfe einer spezialisierten App wie der "Corona-Warn-App", der "Luca-App" oder von der Bundesgesundheitsministerium entwickelte "CovPass-App" eingescannt und verwaltet werden. Wer auf die Nutzung eines Smartphones verzichten möchte, kann den QR-Code aber auch in Papierform erhalten.

Der digitale Impfnachweis ist lediglich eine Ergänzung zum Impfheft. Eine Pflicht dazu besteht nicht. Dies kann etwa bei Restaurantbesuchen oder Kulturveranstaltungen nützlich sein, falls dort ein Impfnachweis verlangt wird. Vor allem bei grenzüberschreitenden Reisen in Europa kann der digitale Nachweis ein Vorteil sein. Gültig ist der elektronische Impfpass erst zwei Wochen nach der Zweitimpfung.

Alle Freisinger, die zukünftig zur Impfung ins Impfzentrum kommen, erhalten einen digitalen Nachweis, berichtet Eva Zimmerhof, die Pressesprecherin des Landratsamts. Diejenigen, die vor dem 14. Juni die zweite Impfung in einem Impfzentrum in Bayernerhalten haben, müssen sich gedulden. Ein Softwareanbieter arbeite derzeit an einer digitalen Lösung. Mitte Juli solle das Angebot zur Verfügung stehen.

"Die Haus- und Facharztpraxen werden voraussichtlich ab Mitte Juli digitale Impfnachweise anfertigen können", sagt Eva Zimmerhof. Bis dahin kann weiterhin das Angebot der Apotheken wahrgenommen werden. Auf der Internetseite www.mein-apothekenmanager.de gibt der Deutsche Apothekerverband als Service eine Übersicht der meisten Apotheken, die in der Nähe ein digitales Impfzertifikat ausstellen.

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