Ansiedlung neuer Betriebe:Neufahrner sind ihrer Zeit voraus

Ob Baugebiet "Ost", Umbau des Rathauses oder Fertigstellung des neuen Gewerbeparks "Nova": Im Rathaus der Gemeinde denkt man bereits an 2017. "Es lohnt sich, einen langen Atem zu haben", sagt der Bürgermeister

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Im Neufahrner Rathaus denkt man schon an 2017: Geschäftsleitender Beamter Eduard Sczudlek hofft, dass dann die Erschließungsarbeiten für das Neubaugebiet Neufahrn-Ost beginnen: "Das wäre für alle erfreulich." Zuvor stehen freilich noch Verhandlungen über die "Umlegung" an: Dabei wird unter den Grundstückseigentümern festgelegt, "wer wie viel vom Gesamtkuchen bekommt", so Sczudlek.

Denn nicht alle Grundstücke werden komplett für Wohnbebauung verwendet, ein Teil der Flächen wird etwa für Straßen, Wege und Grünanlagen gebraucht, und bei der "Umlegung" wird für einen gerechten Ausgleich gesorgt. Insgesamt 600 Wohneinheiten werden entstehen, der Ort wird um bis zu 1800 Einwohner wachsen. Es wird damit das größte Baugebiet in der Geschichte der Gemeinde, wie Bürgermeister Franz Heilmeier in einem Pressegespräch zum Jahresende betonte.

Wegen der grundsätzlich steigenden Einwohnerzahlen wird Neufahrn bei den nächsten Kommunalwahlen auch nicht mehr nur 24, sondern 30 Gemeinderäte bekommen. Von einem neuen Sitzungssaal ist aber schon länger keine Rede mehr. Der bestehende Saal könne durch Entfernung der Schrankwand durchaus noch vergrößert werden, so Heilmeier. Die Verwaltung bekommt mehr Büros durch verschiedene Umbaumaßnahmen im Rathaus, die 2017 in Angriff genommen werden.

2017 ist auch das Jahr, in dem die Ansiedlung des Kosmetikkonzerns "Avon" genau ein halbes Jahrhundert zurückliegt. 50 Jahre danach soll es auf dem Areal wieder Grund zum Feiern geben - weil dann der neue Gewerbepark "Nova Neufahrn" der BEOS AG fertig ist, wie Heilmeier hofft. Für ihn ist es "das derzeit wichtigste wirtschaftliche Entwicklungsprojekt", und das "Flaggschiff" soll auch deutlich machen, in welche qualitative Richtung die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde weiterhin gehen soll.

Im Vordergrund stehen für Heilmeier dabei nicht die schnellen Erfolge: "Es lohnt sich, einen langen Atem zu haben", sagt er mit Blick auf die Diskussionen im Gemeinderat über den Lebensmittelgroßhändler "Transgourmet". CSU, Freie Wähler und FDP hätten sich eine Ansiedlung des Lebensmittelgroßhändlers am Römerweg zwar schon wegen der möglichen zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen und der in Aussicht gestellten Arbeitsplätze vorstellen können. Die Gemeinderatsmehrheit und auch der Rathauschef selber wollten aber durchaus wählerisch sein und betonten einmal mehr, dass man keine weiteren Logistikunternehmen nach Neufahrn holen wolle.

Auf welchen Flächen und mit welcher Nutzung sich die Gemeinde weiterentwickeln wolle, müsse zunächst grundsätzlich geklärt werden, sagte Heilmeier damals - und die Zusammenarbeit mit BEOS weist für ihn in die richtige Richtung.

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