Anlieger  nicht einverstanden:Genehmigung trotz Protest

Echinger Norma-Markt an der Bahnhofstraße darf erweitern

Von Klaus Bachhuber, Eching

Gegen die anhaltend massiven Proteste der Anlieger hat die Gemeinde Eching die geplante Erweiterung des "Norma"-Marktes an der Bahnhofstraße jetzt abschließend genehmigt. Das Gebäude soll dabei um sieben Meter in Richtung Süden erweitert werden, um die Verkaufsfläche von derzeit etwa 430 Quadratmetern um 130 Quadratmeter aufzustocken.

Bei der daraus resultierenden Neugestaltung des Umfelds hatte der Echinger Gemeinderat eine behindertengerechte Rampe und eine gestalterische Aufwertung des Platzes gefordert. Ein diesbezüglicher städtebaulicher Vertrag sei abgeschlossen worden und damit sei die "Umsetzung der Maßnahmen sichergestellt", heißt es zu dieser Bedingung nun aus dem Gemeindebauamt.

Gegen die Erweiterungspläne protestieren vor allem die Inhaber der Geschäfte im Rückgebäude des Supermarktes, weil deren Umsetzung ihre Ladenzeile weiter verdecken würde. Ein Friseursalon und ein Reisebüro wären mit dem Neubau vor ihren Schaufenstern nicht mehr von der Bahnhofstraße aus zu sehen. Ihre von Rechtsvertretern artikulierten Befürchtungen gehen dahin, die komplette Laufkundschaft zu verlieren. Im Genehmigungsverfahren wurde mit einem Drittel an Geschäftseinbußen argumentiert und damit das langfristige Überleben in Frage gestellt. Auch das Einbruchsrisiko steige bei Uneinsichtigkeit.

Die Echinger Gemeinderäte haben allerdings einmütig stets dagegengehalten, dass die Vorteile durch die Aufwertung der Gesamtsituation alle denkbaren Nachteile weit überwiegen würden. So werde die vereinbarte Aufwertung der Freiflächen eine ganz andere Laufkundschaft anziehen. Der Einkaufsmarkt wird zudem darauf verpflichtet, unmittelbar an der Straße eine Werbetafel zu unterhalten, mit der auf die hinterliegenden Läden aufmerksam gemacht wird.

Die Gemeinde Eching möchte den Supermarkt an dieser Stelle unbedingt erhalten, um Besucherfrequenz in die Bahnhofstraße zu holen und den einstigen zentralen Gewerbestandort im Ort zu bewahren, da der allmählich stark ausfranst. Nahezu jede Veränderung wird in dem nicht eben attraktiven Ambiente deshalb bereits als von den Gemeinderäten als Verbesserung gesehen. Und schließlich gilt für den Markt quasi so etwas wie ein Artenschutz, ist er doch der einzige Einkaufsmarkt im Ort, der nicht zu jenem Lebensmittelkonzern gehört, der im Echinger Gewerbegebiet Ost ein großes Logistikzentrum unterhält.

Mit einer Verkaufsfläche von 430 Quadratmetern sah sich der Markt zuletzt allerdings schlicht nicht mehr lebensfähig. Und ein Ende des Lebensmittelmarktes wäre nach Sicht des Echinger Rathauses für die anliegenden Betriebe doch weitaus dramatischer.

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