Alpenverein kurz vor dem Ziel:Mitglieder stimmen für den Neubau der Kletterhalle

Der Neubau der Kletterhalle abgesegnet: Doch der letzte Schritt fehlt noch. Vorsitzender Christian Rester will den Vertrag mit der Stadt in einigen Punkten nicht akzeptieren und plant ein Gespräch mit OB Eschenbacher.

Regina Bluhme

Das Ziel ist zum Greifen nah: Einstimmig haben die Mitglieder des Freisinger Alpenvereins am Freitagabend den Neubau der Kletterhalle abgesegnet. Doch der letzte Schritt fehlt noch. Vorsitzender Christian Rester will den Vertrag mit der Stadt in einigen Punkten nicht akzeptieren. Diese Woche ist ein Gespräch mit Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher geplant.

Seit Jahren kämpft der Verein für eine neue Kletterhalle im Seilerbrückl. Dann endlich, am 2. April 2012, genehmigte der Hauptausschuss den Antrag für den Erweiterungsbau. Seitdem habe er nichts mehr gehört, sagte Rester in der Versammlung, zu der - trotz des Fußball-EM-Spiels der deutschen Mannschaft - etwa 100 Mitglieder gekommen waren. Erst am Tag der Vereinssitzung habe er den Vertrag von der Stadt erhalten - nachdem er über Tage versucht habe, Kontakt aufzunehmen. Namentlich nannte er Kämmerin Mathilde Hagl, "von der ich nie irgendein Signal bekommen habe", so Rester.

Der nun vorliegende Vertrag enthalte Änderungen, die er einfach nicht akzeptieren könne. Auf deren exakten Inhalt ging Rester allerdings nicht öffentlich ein. In einem Telefonat wenige Stunden vor der Sitzung habe er mit Eschenbacher ein Gespräch für die kommenden Tage vereinbart. Der Oberbürgermeister habe zugesichert, dass sich eine Einigung finden werde. "Wenn aber einige Punkte nicht entfernt werden, werde ich den Vertrag nicht unterschreiben", betonte Rester.

Folgende Festsetzungen könne er dagegen akzeptieren, "manche Kröte müssen wir eben schlucken": Es wird einen Mietvertrag geben mit einer Laufzeit von 30 Jahren und einer Option auf 20 Jahre Verlängerung. Die Miete bleibt bei 573,40 Euro im Monat. Von 2018 an ist eine Mieterhöhung verhandelbar. Wenn die Stadt Eigenbedarf anmeldet, dann erhält der Verein zwei Drittel des Verkehrswertes.

Ebenfalls vertraglich festgelegt: Der Verein trägt die Kosten für den Bau der Kletterhalle. Ein Finanzierungsplan für die geschätzten 850 000 Euro liegt schon in der Schublade. Rund 200 000 Euro sind an Eigenkapital eingeplant. Auch für den Innenausbau gibt es bereits Pläne. In der neuen Halle soll es leichte und schwere Routen geben, für Spitzen- und Breitensport gleichermaßen geeignet. Auch Bayerische Meisterschaften sollen dort ausgetragen werden können.

Mit 3800 Mitgliedern sei der Alpenverein der größte Verein im Landkreis, betonte Rester. Die neue Halle mit geplanten 14 Metern Höhe sei sicher nicht überdimensioniert. Bei Hallen in Städten ähnlicher Größe betrage die Wandhöhe bis zu 15 Meter, die Kletterfläche bis zu 1200 Quadratmeter. Die jetzige Halle im Seilerbrückl hat neun Meter Wandhöhe und 90 Quadratmeter Kletterfläche.

Weil sich der Klettersport "auf hohem Niveau noch weiterentwickeln wird", so Rester, werde die neue attraktive Halle sicher noch mehr Mitglieder anlocken. Für viele sei das Klettern auch der Einstieg in den Alpenverein. "Es geht um die Zukunft des Gesamtvereins."

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