Auch im Flachland gibt es viele Bergfreunde: 333 Mitglieder hat der Alpenverein Eching-Neufahrn aktuell. Im vergangenen Jahr hat die Ortsgruppe 29 Touren durchgeführt - für Wanderer, Bergsteiger und Kletterer ebenso wie für Radler, Mountainbiker, Skifahrer und Langläufer. Insgesamt haben mehr als 300 Teilnehmer mitgemacht, wie es in der Jahreshauptversammlung hieß. Manchmal geht die Liebe der Flachländer zu den Bergen aber noch weiter. Ein eindrucksvoller Beweis dafür wurde vor 40 Jahren erbracht: Damals hat die Ortsgruppe das Gipfelkreuz auf der Lamsenspitze im Karwendel errichtet, das bis heute dort steht.
Sogar das Fernsehen hat seinerzeit über die aufwendige Aktion in 2500 Metern Höhe berichtet . Für überregionales Aufsehen sorgte aber nicht zuletzt der schwierige Transport vom Landkreis Freising nach Österreich. "Es gab sogar beinahe politische Verwicklungen, wenn auch nur auf der ganz unteren Ebene", heißt es dazu in der Chronik der Alpenvereins-Ortsgruppe. Weil es sich bei dem Kreuz um ein Geschenk handelte, wurde zwar kein Zoll verlangt - aber dafür knapp 1000 Schilling Einfuhrumsatzsteuer, wie sich an der Grenze herausstellen sollte. Es war laut Chronik "ein gefundenes Fressen für verschiedene Zeitungen" und "interessanterweise war die Entrüstung in Tirol größer als in Bayern". Die Tiroler Tourismusverantwortlichen haben den Betrag dann schließlich aus dem Fremdenverkehrs-Etat zurückerstattet.
Im vergangenen Herbst hat der heutige Vorstand um Gerti Höng wieder einmal nachgeschaut, ob mit dem Kreuz alles in Ordnung ist. Denn das 40. Jubiläum soll dort im Sommer gefeiert werden. Die Sektion Oberland plant eine Veranstaltung auf der Lamsenjochhütte. Bei einem Vereinsabend der Ortsgruppe soll auch die Filmdokumentation aus den 1970er Jahren noch einmal gezeigt werden.