Süddeutsche Zeitung

Allershausen:Licht und Schatten

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Die Sperrung der Glonnbrücke sorgt für Ärger. Das geplante Wohngebiet lässt hoffen

Von Petra Schnirch, Allershausen

Ein Bauprojekt hat die Allershausener in diesem Jahr ziemlich verärgert, größter Aufreger im Sommer war die mehrwöchige Sperrung der Glonnbrücke. Bei einem anderen Vorhaben hoffen viele dagegen sehnlichst darauf, dass die Bagger endlich anrollen. Bei den Planungen für das neue Baugebiet Eggenberger Feld-Süd gab es entscheidende Schritte nach vorn.

Dass die wichtige Verbindung über die Glonn von Ende Mai bis Mitte August dicht war, hat die Geschäftsleute und die Anwohner entlang der Schleichwege an ihre Grenzen gebracht. Vor allem in Unterkienberg kam es zu unschönen Szenen. Ein Haus an der engen Ortsdurchfahrt wurde gleich mehrmals beschädigt. Nicht genug damit: Ein Lastwagenfahrer zeigte die Hausbesitzerin auch noch an, weil er eine herunterhängende Dachrinne touchiert hatte - ein anderes Fahrzeug hatte sie zuvor heruntergerissen. Sie alle hätten dort eigentlich gar nicht fahren dürfen, weil die schmalen Straßen dafür nicht ausgelegt sind. Die offizielle Umleitung aber war vielen zu weit.

Mit Aufrufen, die Geschäftsleute nicht im Stich zu lassen, versuchten die Allershausener vor allem die kritische Situation der nur auf Umwegen erreichbaren Läden auf der Nordseite der Glonn zu verbessern, mit durchwachsenem Erfolg. Den Supermarkt dort gibt es immer noch, der "Rosenkönig" aber hat vor Weihnachten endgültig zugesperrt. Gute Nachricht war immerhin, dass die Bauarbeiten schon im August, mehrere Wochen früher als geplant, abgeschlossen werden konnten.

Ein Lichtblick für viele Allershausener war 2018 dagegen, dass es endlich wieder vergünstigtes Bauland für Einheimische geben wird. Denn Wohnraum ist knapp und teuer geworden. Im Süden der Ortschaft, zwischen Jobsterstraße und Autobahn, plant die Gemeinde ein Wohngebiet für etwa 400 Menschen. Die Hälfte der Grundstücke soll nach dem Allershausener Baulandmodell vergeben werden, für das der Gemeinderat vor kurzem die Richtlinien festgezurrt hat. Die besten Chancen haben Familien mit kleinen Kindern, die bereits seit mehreren Jahren in Allershausen wohnen oder dort arbeiten, sofern ihr Einkommen gewisse Grenzen nicht übersteigt. Vorgesehen sind Einzelhäuser, Doppel- und Reihenhäuser sowie Geschosswohnungsbau. Auch eine neue Kindertagesstätte ist in dem Gebiet geplant. 80 Bürger haben im Rathaus Interesse bekundet. Eine Lösung zeichnet sich für den gesperrten Teil der Jobsterstraße Richtung Kranzberg ab. Viele Autofahrer halten sich nach wie vor nicht an das Verbot, deshalb soll nun bald eine Schranke installiert werden.

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Quelle:
SZ vom 29.12.2018
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