Allershausen:Kampf um mehr Lärmschutz

Bürgermeister entlang der A 9 wollen hartnäckig bleiben

Von Petra Schnirch, Allershausen

Der Lärm der nahen Autobahn ist fast überall in Allershausen zu hören. Seit Jahren kämpft die Gemeinde deshalb mit Paunzhausen und Schweitenkirchen dafür, dass der Lärmschutz an der A 9 nicht erst bei einem achtspurigen Vollausbau verbessert wird, sondern schon jetzt. Denn von Herbst 2016 an kann bei hohem Verkehrsaufkommen auf der viel befahrenen Strecke der Standstreifen als zusätzliche Fahrspur freigegeben werden, die Bauarbeiten für den letzten Abschnitt beginnen Anfang April. Die Bürgermeister bleiben beim Thema Lärmschutz deshalb hartnäckig. Am Montag, 11. April, ist ein Gespräch mit Wolfgang Wüst, dem Leiter der Autobahndirektion Südbayern, in München geplant.

Dort werden Rupert Popp (Allershausen), Johann Daniel (Paunzhausen) und Albert Vogler (Schweitenkirchen) auch ihren gemeinsamen Antrag für ein Tempolimit auf der A 9 vorstellen. Eine Beschränkung auf 100 Stundenkilometer würde die Anwohner deutlich entlasten, sagt Popp. Nachts, wenn einige Autofahrer mit 200 Sachen über die dann wenig befahrene Strecke brettern, sei es extrem laut.

In den kommenden Wochen, von Freitag, 1. April, bis Montag, 2. Mai, können die Bürger in Allershausen - während der üblichen Öffnungszeiten - auch den Entwurf des Lärmaktionsplanes für die Gemeinde einsehen und dazu Stellung nehmen. Im Internet kann er heruntergeladen werden. Ziel der von der EU geforderten Lärmaktionspläne ist es, die Belastung an stark befahrenen Straßen durch Lärmkarten zu erfassen und unter Mitwirkung der Bürger "Strategien zur Lärmminderung" zu entwickeln, wie es in dem Papier heißt. Auf Antrag der Bürger prüft die Autobahndirektion anschließend, ob die Voraussetzungen für eine "Lärmsanierung" vorliegen. Im Gemeindegebiet von Allershausen fehlen westlich der Autobahn von Eggenberg bis zur Firma Yaskawa und bei Unterkienberg Lärmschutzwälle. Deutlich schlechter ist die Situation in Paunzhausen und Schweitenkirchen.

Aber auch im Gemeindegebiet von Allershausen sind insgesamt 25 Bewohner einer Belastung von mehr als 67 Dezibel ausgesetzt, 71 müssen derzeit nachts einen Lärm-Pegel von 57 Dezibel und mehr ertragen. Bei solchen Werten empfiehlt das bayerische Umweltministerium eine Lärmaktionsplanung. Die Bürger können nun in den kommenden vier Wochen "Vorschläge, Anmerkungen oder eigene Beiträge" einbringen.

Der Lärmaktionsplan kann im Internet unter www.regierung-oberbayern.de eingesehen werden. Er ist zu finden unter: Aufgaben - Umwelt, Gesundheit, Verbraucherschutz - Allgemein - Lärmaktionsplanung - Lärmaktionsplanung Bundesautobahnen Stufe 2.

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