Mit der ersten Saison des grünen Markts in Allershausen sind die Veranstalter zufrieden. Dennoch ist unklar, ob es den monatlichen Markttag auch im kommenden Jahr geben wird. Grund ist die enorme Belastung für das kleine Organisationsteam. Anfang Dezember werde die Entscheidung fallen, sagt Alexandra Bolle. Denn falls es weiter gehen sollte, müssten im Januar bereits die Vorbereitungen starten. "Es macht einen Wahnsinnsspaß", bilanziert sie, aber jeder habe eben auch einen Job.
Von April bis Oktober fanden in diesem Jahr insgesamt sechs Markttage statt, jeweils am ersten Samstag im Monat. Die Besucherzahlen schwankten etwas, vor allem bei den letzten beiden Märkten waren es etwas weniger Kunden, wie eine Allershausenerin berichtet. Dennoch ziehen die Organisatoren ein positives Fazit, ebenso offenkundig die Händlerinnen und Händler. Bei einem Abschlussgespräch habe sich die Tendenz gezeigt, dass alle im kommenden Jahr wieder an Bord wären. "Für mich ist das ein Zeichen, dass es so schlecht nicht gewesen sein kann", sagt Bolle. Nur für Fisch müsste man einen Ersatz suchen. Zwischen 13 und 15 Stände waren in der Regel vertreten, einige hatten Produkte weiterer Hersteller dabei, der Bäcker etwa Joghurt, Haselnüsse oder Aufstriche. Ein Konzept, das auch für die anderen Anbieter interessant sein könnte, glaubt Bolle.
Jetzt müsse geklärt werden, ob sich bestimmte Dinge bei der Organisation vereinfachen lassen. Außerdem sei weiterhin die Unterstützung der Gemeinde nötig. Die würde den Markttag gerne beibehalten. "Ich hoffe, dass es weitergeht", sagt Bürgermeister Martin Vaas (PFW). Das Angebot sei gut angekommen. "Aufgeben ist keine Option", fügt er noch hinzu. Für die Allershausener habe sich der Markt zu einem "gewissen Treffpunkt herauskristallisiert".
Auch Bewohnerinnen und Bewohner des nahe gelegenen Senioren-Service-Zentrums machten sich regelmäßig, teils im Rollstuhl oder mit Rollator, auf den Weg zum Volksfestplatz, Tische im kleinen Biergarten waren reserviert. "Für sie ist dies das Highlight, schon allein deshalb hat es sich gelohnt", findet Alexandra Bolle.
Es liegen noch einige Ideen in der Schublade
Innerhalb weniger Wochen hatte eine kleine Gruppe von sieben, acht Leuten den Markt Anfang 2022 auf die Beine gestellt. In einer Umfrage hatten zuvor viele Bürgerinnen und Bürger einen grünen Markt befürwortet. Für eine kleine Gemeinde wie Allershausen sei ein solcher Markttag "schon eine Hausnummer", das Organisationsteam sei "ins kalte Wasser gesprungen", schildert Bolle. Die Idee war von Anfang an, nicht nur möglichst regionale Produkte anbieten zu können, sondern die Besucher auch über den Einkauf hinaus mit Musik und einem Rahmenprogramm der örtlichen Vereine dazu zu bewegen, länger zu bleiben. Diese wiederum hatten so die Möglichkeit, sich vorzustellen.
Zuletzt lag die Organisation in der Hand von drei bis vier Leuten. Ein Fragezeichen steht, sofern das Team weitermacht, in jedem Fall hinter den Foodtrucks. Die seien gut angenommen worden, allerdings sei der Aufwand enorm, schildert Alexandra Bolle. Es habe kurzfristige Absagen gegeben, es sei dann jeweils sehr schwierig gewesen, Ersatz zu finden. Hinzu komme, dass die örtlichen Essensanbieter für den Markttag investiert hätten, beispielsweise indem sie Schirme anschafften.
Im Gespräch mit ihr hört man heraus, dass Alexandra Bolle gern weitermachen möchte, "mit genauso viel Elan wie bisher". Aber es müsse sich mit den Jobs vereinbaren lassen, betont sie. Es liege jedenfalls "noch einiges an Ideen in der Schublade".