Alle sind zufrieden:Gebühren bleiben stabil

Alle sind zufrieden: Derzeit laufen die letzten Arbeiten an der Nahwärmeleitung im Klärwerk Grüneck, die Abwärme eigener Betriebsprozesse nutzt das Klärwerk selbst.

Derzeit laufen die letzten Arbeiten an der Nahwärmeleitung im Klärwerk Grüneck, die Abwärme eigener Betriebsprozesse nutzt das Klärwerk selbst.

(Foto: Marco Einfeldt)

Abwasserzweckverband Süd veröffentlicht seine Jahresbilanz

Die letzte Folie dieses Jahres zeigte einen Messbecher voll brauner Brühe und daneben ein Gläschen klares Trinkwasser. Das ist es, was der Abwasserzweckverband von Unterschleißheim, Eching und Neufahrn das ganze Jahr über so macht: aus dem schmutzigen und biologisch-chemisch verunreinigten Abwasser von Haushalten und Gewerbebetrieben in den drei Orten reines Wasser zu generieren und bei Grüneck in die Isar zu leiten. Man habe es auch 2018 wieder gut gemacht, bilanzierte der Verbandsvorsitzende, Unterschleißheims Bürgermeister Christoph Böck, bei der Jahresabschlussfeier des Verbands am Mittwoch im Echinger Huberwirt.

165 Meter neuen Kanal hat der Zweckverband heuer in Neufahrn am Bahndamm verlegt. 84 neue Objekte wurden an das Kanalnetz angeschlossen. In Eching und Neufahrn nördlich der Bahnlinie wurden 60 Kilometer Kanalnetz von Sonden auf Dichtigkeit überprüft, dabei seien "keine wesentlichen Mängel festgestellt worden", berichtete Geschäftsführer Adalbert Mader der Verbandsversammlung.

Am Klärwerk Grüneck wurde die Nahwärmeleitung zwischen den eigenen Blockheizkraftwerken und der Schlammtrocknungsanlage vollendet. Mit der Nutzung von Abwärme im eigenen Betriebsprozess will das Klärwerk effektiver arbeiten. Als nächstes Optimierungsprojekt wurde für rund 600 000 Euro der Neubau eines Gasbehälters in Auftrag gegeben, der 2019 beginnen soll. Der alte Behälter mit 500 Kubikmetern Fassungsvolumen war nicht mehr tauglich, der neue Kessel soll 2000 Kubikmeter fassen. Die Gesamtmaßnahme kostet rund eine Million Euro.

Für Kanalbaumaßnahmen in den drei Mitgliedskommunen sind angesichts der regen Bautätigkeit in den drei Orten aktuell und in der mittelfristigen Finanzplanung bis 2022 in Summe rund 2,3 Millionen Euro angesetzt. Die Abwassergebühren stehen freilich nicht zur Disposition, auch Geld leihen braucht der Verband nicht, der seit elf Jahren schuldenfrei ist.

Der Verbandshaushalt mit einem Volumen von 8,8 Millionen Euro wurde von der Verbandsversammlung aus Stadt- und Gemeinderäten der drei Orte einstimmig verabschiedet. In der theoretischen Konstruktion hat er den Makel, dass der laufende Betrieb von Kläranlage und Geschäftsstelle nicht durch die laufenden Einnahmen gedeckt wird, sondern rund 850 000 Euro aus den Rücklagen entnommen werden müssen. Die Verbandsführung ist aber zuversichtlich, dass sich in der realen Kassenabwicklung andere Zahlen ergeben werden, unter anderem durch neue Anschlüsse im Laufe des Jahres und deren Einleitungsgebühren.

4,4 Millionen Euro kassiert der Verband aktuell an Abwassergebühren, wovon allein die neu angeschlossene Autobahnraststätte Fürholzen rund 40 000 Euro beisteuert. Dramatisch zu Buche schlägt eine Erhöhung der Entsorgungsgebühren für belasteten Klärschlamm. Für die Verbrennung muss der Schlamm in eine Spezialanlage nach Mannheim transportiert werden und diese Entsorgung kostet 2019 fast 570 000 Euro, 180 000 Euro mehr als heuer. Mittelfristig befürchtet der Verband weitere Kostensteigerungen durch erhöhte Transportkosten.

Erstmals haben den Verband mit seinen knapp elf Millionen Rücklagen auch "Strafzinsen" der Banken ereilt. Im Haushaltsposten, wo einst ein mehrstelliger Betrag bei der Verzinsung des üppigen Verbandsvermögens verbucht wurde, stehen für das kommende Jahr rund 44 000 Euro Minus für Negativzinsen.

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