Mobilitätswende:Wie fahrradfreundlich ist Ihre Gemeinde?

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Im März 2022 unterzeichneten Engagierte des Radentscheid Freising mit der Stadt Freising einen Vertrag über politische Maßnahmen zur Fahrradförderung. (Foto: Marco Einfeldt)

Der Fahrradklimatest des ADFC möchte herausfinden, wo es Verbesserungspotential gibt.

Zu enge Radwege, keine Abstellmöglichkeiten, zeitraubende Ampelschaltungen, Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmenden - viele Faktoren können das Radfahren unattraktiv machen. Um die Fahrradförderung voranzubringen, engagieren sich in etlichen Kommunen Initiativen wie der Radentscheid Freising, der im Februar einen Vertrag über den Ausbau von Radinfrastruktur mit der Stadt Freising geschlossen hat. Vermutlich wird es zudem im Frühjahr 2023 zum landesweiten Radentscheid Bayern kommen. Während vielerorts der Ausbau voranschreitet, stehen andere Kommunen aber noch am Anfang.

Um herauszufinden, welche Gemeinden in welchen Bereichen Nachholbedarf haben und wo es schon gut aussieht, veranstaltet der ADFC alle zwei Jahre den Fahrradklimatest. Bis zum 30. November können Bürgerinnen und Bürger in fünf verschiedenen Kategorien die Fahrradfreundlichkeit ihrer Gemeinde bewerten: Fahrrad- und Verkehrsklima, Stellenwert des Radverkehrs, Sicherheit, Komfort sowie Infrastruktur und Radverkehrsnetz. Zusätzlich gibt es Fragen zur Fahrradfreundlichkeit im Umland. Zum Beispiel, ob man gut in die Nachbarorte kommt - Radfahren soll schließlich keine rein städtische Beschäftigung sein. Insgesamt sind es 32 Fragen, die mit Noten von Eins bis Sechs bewertet werden. 2020 haben sich 230.000 Personen deutschlandweit an der Umfrage beteiligt.

Der Fahrradklimatest richtet sich nicht nur an begeisterte oder frustrierte Radfahrende, sondern ausdrücklich an alle Bürgerinnen und Bürger, wie Michael Stanglmaier vom ADFC Freising ausführt: Fahrradförderung habe "nicht nur das Ziel, die Situation für die engagierten Radler*innen zu verbessern", sondern solle Angebote schaffen, um möglichst allen eine komfortable Fortbewegung auf zwei Rädern zu ermöglichen. Hans Pemp vom ADFC Freising sieht im Fahrradklimatest einen "Zufriedenheitsindex". Die Befragung beurteile die bisherige Radverkehrsförderung einer Kommune und ermögliche es, politische Entscheidungen an den Präferenzen der Bürgerinnen und Bürgern auszurichten. Die Umfrage gilt nur als statistisch aussagekräftig, wenn zumindest 50 Personen pro Kommune teilnehmen. Mitmachen kann man entweder mittels Papierfragebögen, die beim ADFC erhältlich sind und in vielen Radgeschäften ausliegen, oder online unter fahrradklima-test.de.

Beim Fahrradklimatest 2020 kam Freising nur auf Rang 302 von 415 Kommunen vergleichbarer Größe in Deutschland. Moosburg schaffte es immerhin auf Platz 269, Neufahrn auf Rang 209 und Hallbergmoos auf Platz 169. An der Spitze des Landkreises stand Eching auf Platz 159. Es scheint also große Unterschiede zwischen den verschiedenen Gemeinden im Landkreis Freising zu geben. Freising kann sich immerhin damit schmücken, dass in der Stadt verhältnismäßig viele verschiedene Altersgruppen radeln, hierfür gab es mit 2,4 die beste Note. Dafür wurde die Breite der Radwege mit 5,1 als besonders schlecht bewertet.

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