Abstimmung zum Isarsteg Süd:Klare Mehrheit für die Mitte

Abstimmung zum Isarsteg Süd: Der neue Isarsteg soll Lerchenfeld besser anbinden. Wo er genau hinkommt, darüber wird momentan diskutiert.

Der neue Isarsteg soll Lerchenfeld besser anbinden. Wo er genau hinkommt, darüber wird momentan diskutiert.

(Foto: Marco Einfeldt)

Bei einer SZ-Umfrage auf Facebook favorisieren die Freisinger einen Isarsteg zwischen Savoyer Au und Schlüterhallen. Auch der städtische Planungsausschuss hat sich trotz der Eingriffe in den Auwald für diese Lösung ausgesprochen.

Von Petra Schnirch, Freising

Die Tendenz ist klar: Die überwiegende Mehrheit der Freisinger, die sich im sozialen Netzwerk Facebook an einer Umfrage der SZ zum Isarsteg-Süd beteiligt haben, favorisiert die Variante, für die sich vor kurzem auch die Mehrheit der Stadträte im Planungsausschuss ausgesprochen hat. Es ist die sogenannte Variante drei, die vom Sportstadion Savoyer Au in direkter Linie zum Wohngebiet Seilerbrückl und den Schlüterhallen führt. Es gibt aber auch den Vorschlag, ganz auf den etwa drei Millionen Euro teuren Steg zu verzichten und stattdessen die Schlüterbrücke um einen Radweg zu erweitern.

Die schlechte Anbindung an die Innenstadt treibt die Lerchenfelder seit vielen Jahren um, immerhin zählt der Stadtteil inzwischen fast 13 000 Einwohner. Auch der Bau des ersten Isarstegs nördlich der Isarbrücke hat daran nichts geändert. Mehr als 50 User haben sich an der SZ-Umfrage beteiligt, 41 bevorzugen Variante drei. FDP-Politiker Jens Barschdorf beispielsweise hält sie für die beste, weil sie "ziemlich mittig zwischen Korbiniansbrücke und der Brücke der FS 44 über die Isar" führt. Auch im städtischen Planungsausschuss war dies eines der Argumente für diese Lösung. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher bezweifelt aber, dass sie verwirklicht werden kann, nach dem eindeutigen Votum im Ausschuss will es die Stadt aber zumindest versuchen. Eine Untersuchung der Varianten sieht Steg Nummer drei ziemlich kritisch, weil die Neutrassierung des 125 Meter langen Weganschlusses auf der Ostseite der Isar "flächig in den Auwald" eingreife. Auch auf der Westseite werde durch notwendige Rampenbauwerke "eine erhebliche Beeinträchtigung des Auwalds ausgelöst", heißt es weiter. Es werde relativ viel Fläche im FFH-Gebiet benötigt. Die Attraktivität für Fußgänger und Radfahrer stuft die Analyse als "weniger gut" ein. Zumindest die Freisinger, die auf Facebook abgestimmt haben, sehen das anders.

Variante eins und zwei finden wenig Anklang

Nur fünf von ihnen geben Variante zwei den Vorzug, die auf Höhe des P+R-Parkplatzes, an dessen südlichem Ende, über die Isar führen würde. Einen Steg an dieser Stelle hatte die Stadtverwaltung auf Grundlage der ausgewerteten Untersuchung empfohlen. Dort komme man ohne Rampen aus, da sich die vorhandenen Wege in etwa auf gleicher Höhe wie der Steg befinden. Außerdem seien die Einschnitte in die Natur sehr viel geringer.

Variante eins liegt zwischen diesen beiden Vorschlägen nördlich des Seilerbrückl. Auch hier wären große Rampen erforderlich, der Pförreraugraben muss ebenfalls überquert werden. Vor allem auf der Westseite wären die Eingriffe in den Auwald massiv. Einen Steg an dieser Stelle würden immerhin sechs Facebook-User begrüßen.

Es gibt aber auch Stimmen, ganz auf einen weiteren Isarsteg zu verzichten. Maria Wittmann etwa schreibt in einer E-Mail, dass eine solche Verbindung an der Savoyer Au für sie persönlich zwar den Weg zum Bahnhof verkürzen würde. Ihrer Meinung nach ist er den finanziellen Einsatz jedoch nicht wert. Mit überdachten Stellplätzen beispielsweise könnte man in der Stadt mit wenig Geld mehr für die Radfahrer tun, findet sie. Einen Radweg entlang der Schlüterbrücke bis ins Wohngebiet hielte sie gerade bei Dunkelheit für sicherer. Und sie fügt noch hinzu: "Eigentlich sollte man das mit den Schülern beraten, die zur neuen Realschule beziehungsweise Montessorischule fahren." Auch ein weiterer Facebook-Nutzer plädiert für diese "Variante vier" entlang des Südrings und der Westtangente. Der frühere FW-Stadtrat Ernst Berg befürwortet dies seit Jahren, wie er auf Facebook schreibt. "Früher oder später muss diese Isarbrücke eh verbreitert werden." Dann mache auch die Variante zwei für den Isarsteg-Süd Sinn.

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