Abschied von der Moosburger Marketing-Genossenschaft:Am Ende hat es nicht gepasst

Abschied von der Moosburger Marketing-Genossenschaft: Auf dem Absprung: Ulrich Metzmeier.

Auf dem Absprung: Ulrich Metzmeier.

(Foto: Marco Einfeldt)

Ulrich Metzmeier gibt seinen Job als MeG-Geschäftsstellenleiter nach noch nicht einmal eineinhalb Jahren auf

Von Alexander Kappen, Moosburg

Als Ulrich Metzmeier im Oktober 2019 seinen Dienst als Geschäftsstellenleiter der Moosburg Marketing-Genossenschaft (MeG) antrat, ging man im Vorstand davon aus, eine langfristige Lösung gefunden zu haben. "Er hat gesagt, er kann sich das auch bis zur Rente vorstellen", erinnert sich der MeG-Vorsitzende Reinhard Lauterbach. Doch dann kam alles ein wenig anders. Voraussichtlich zum 1. März, vielleicht auch schon etwas früher, wird Metzmeier die Marketing-Genossenschaft nach dann nicht einmal eineinhalb Jahren wieder verlassen. Die Genossenschaftsvorstände sind gerade dabei, die Bewerbungen für Metzmeiers Nachfolge zu sichten.

"Es gibt dafür Gründe und Hintergründe", deutet Metzmeier bezüglich seiner relativ kurzen Amtszeit an, aber dazu wolle er nichts sagen. Lauterbach formuliert es so: "Am Ende des Tages hat es einfach nicht gepasst." Was aber nichts daran ändert, dass in den vergangenen eineinhalb Jahren einige wichtige Projekte der Marketing eG entscheidend voran gebracht worden sind.

Lauterbach nennt da etwa die Entwicklung der "Digitalen Stadt", also der Online-Plattform meinmoosburg.de, "die super abgeschlossen worden ist". Metzmeiers Nachfolgerin oder Nachfolger könne generell "auf gut laufende Projekte zurückgreifen und diese weiterführen". Ähnlich sieht es Metzmeier selbst, der sagt, er hinterlasse ein gut bestelltes Feld.

Neben Corona seien in seiner Amtszeit die Digitale Stadt und die Moosburg Card 2.0, also die Neuauflage der örtlichen Geschenkgutscheinkarte, die beiden prägenden Themen gewesen. "Und beides haben wir gut über die Bühne gebracht, auch die Moosburg Card 2.0 ist vor Weihnachten gut angelaufen." Wenn Metzmeier von "wir" spricht, meint er nicht zuletzt auch Ann-Kathrin Maier, die als Projektleiterin das hauptamtliche Duo in der MeG-Geschäftsstelle komplettiert. "Sie war an allem genauso beteiligt, das war die Arbeit eines tollen Teams, ich bin schon stolz auf das, was wir erreicht haben", sagt der scheidende Geschäftsstellenleiter.

Ein Sonderlob erhält Ann-Kathrin Maier auch vom Genossenschaftsvorsitzenden Lauterbach. Er erinnert daran, dass Maier 2019 den Betrieb in der Geschäftsstelle drei Monate lang allein am Laufen gehalten habe, als Metzmeier noch nicht da war und dessen Vorgänger Christoph Hübner sich schon verabschiedet hatte: "Sie hat damals einen tollen Job gemacht und das super gelöst." Freilich sei sie "nicht allein gewesen, es gibt ja alle 14 Tage eine Vorstandssitzung zusammen mit den Mitarbeitern der Geschäftsstelle", sagt Lauterbach, der deshalb auch keine Bedenken hat, falls es auf der Geschäftsleiterposition auch diesmal keinen nahtlosen Übergang geben sollte.

Während Metzmeier, der sich nach eigener Aussage auf seinen Neustart freut, wieder in sein früheres Betätigungsfeld in der Erwachsenenbildung zurückkehrt und womöglich schon Anfang oder Mitte Februar weg ist, geht bei der MeG die Suche nach einem Nachfolger in die heiße Phase. Zehn bis 15 Bewerbungen habe man bisher erhalten und diese in einer Vorstandssitzung am vergangenen Dienstag schon mal gesichtet, so Lauterbach. Bei einigen müsse man noch nachhaken, weil die Unterlagen nicht komplett seien. Er sei aber zuversichtlich, dass bereits kommenden Donnerstag am Nachmittag per Videokonferenz die ersten Vorstellungsgespräche geführt werden könnten, so der Vorsitzende. Die Gespräche werden die Vorstandsmitglieder führen. Die Entscheidung, wer den Job letztlich bekommt, fällt der Vorstand dann in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat.

Wichtig sei, dass der neue Geschäftsstellenleiter "ein vernetztes Denken hat, er muss es mit allen können und alle mitnehmen - die Stadt genauso wie den Bauhof, die Geschäftsleute und Privatpersonen". Wesentlich sei aber auch, dass man wieder Kontinuität reinbringe, sagt Lauterbach, der "schon etwas enttäuscht" ist, dass man den Posten nach so kurzer Zeit wieder neu besetzen muss: "Jedes Jahr brauch ich das jetzt nicht."

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