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Abitur am Moosburger Gymnasium:Stress löst sich in Wohlgefallen auf

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Zielgenaue Vorbereitung auf die Abifächer war Vorteil für die Moosburger Absolvia

Von Alexander Kappen, Moosburg

Als der Lockdown kam, da war er "zunächst schon mal ein bisschen irritiert", sagt Oberstufenkoordinator Karl Rausch. Und Schülerin Marie Oberprieler, 18, empfand es anfangs als "Stress, weil man nicht gewusst hat, was aus dem Abi wird". Jetzt hat sie die Gewissheit: Aus dem Abi wurde etwas sehr Gutes. Oberprieler schaffte wie Eva Dondl und Nicole Wagensohner, beide 18, die Traumnote 1,0. Über eine Abiturnote von 1,2 darf sich Tobias Bucksch freuen.

Als Rausch, der seinen letzten Jahrgang bis zum Abitur begleitet hat, am Freitagmittag am Moosburger Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium die Noten bekannt gab, zählte er insgesamt 19 Absolventen mit einer Eins vor dem Komma. Von den 74 zur Prüfung angetretenen Schülern schafften es nur einige wenige nicht. Sie haben nun die Chance, in der mündlichen Nachprüfung das Abitur zu bestehen. Ohne diese liegt der Schnitt bei 2,19. "Das ist besser als in den Vorjahren", sagt Schulleiterin Claudia Theumer. "2019 lag er bei 2,23", so Rausch. Er ist "stolz auf diesen Jahrgang, wie er das gemacht hat". Nach der Unsicherheit zu Beginn der Corona-Krise konnte dieser sich jedoch "so gut auf die Prüfungen vorbeireiten wie kein anderer Jahrgang davor", sagt Rausch. Auch die Schulleiterin meint: "Als es wieder los ging, waren Gruppen mit maximal 15 Leuten im Unterricht und haben sich ausschließlich auf die Abiturfächer vorbereitet - das war schon ein Vorteil."

Beim Niveau der Prüfungsaufgaben dagegen "war kein Unterschied zu den Vorjahren, die waren ja schon fertig", so die Moosburgerin Eva Dondl. Sie möchte Wirtschaftsingenieurwesen an der TU oder der Hochschule in München studieren und gleich im Herbst anfangen. "Wegen Corona kann man ja eh nicht viel reisen", sagt sie. Marie Oberprieler aus Hörgertshausen hat "kein berufliches Ziel - ich will einfach nur glücklich werden". Studieren will sie trotzdem, wahrscheinlich Internationale Volkswirtschaftslehre in Regensburg, "aber das ist noch nicht sicher". Nicole Wagensohner aus Mauern hat "gehofft, aber nicht damit gerechnet, dass es im Abitur so gut läuft". Die Vorbereitung in kleinen Gruppen "hat sicher was gebracht", sagt sie. Die 18-Jährige will in Würzburg Biomedizin studieren. Zunächst wird sie aber "mit der Familie feiern und mal wieder Freunde treffen".

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SZ vom 27.06.2020
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